Eine wunderbare Reise durch die Gänsewelt des Ruhrgebiets - 16

Bei niedrigen Temperaturen wächst das Gras nicht mehr - den Gänsen fehlt die Nahrung.
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So viele Vögel fliegen in den Süden. Was ist mit uns Gänsen?

„Wir werden auch ein Stückchen in den Süden fliegen.“, sagte mein Vater. „Hier am Teich gibt es im Winter zu wenig Futter für uns, denn bei Kälte wächst das Gras nicht mehr. Deshalb werden wir in unser Überwinterungsgebiet am Kemnader Stausee umziehen. Dort sind große Grünflächen, die ausreichen, um eine Menge Tiere zu ernähren. Du wirst dort die große Vogelwelt kennenlernen, AKA, denn viele Vogelarten kommen von weit her geflogen, um am Stausee zu überwintern. Mit etwas Glück wirst du Graugänse, Nilgänse, Rostgänse, Brandgänse und Weißwangengänse kennenlernen – und jede Menge Entenarten.“ Meine Mama ergänzte: „Es wird ein großes Gänsefamilienfest, denn alle Gänse des Ruhrgebiets treffen sich am Ende des Jahres in ihren Winterquartieren. Ich werde meine Eltern und meine Geschwister wiedersehen, darauf freue ich mich schon. Und es ist immer etwas los: Die ein- und zweijährigen Ganter werden die Gelegenheit nutzen, um sich nach einer Gänsefrau umzusehen und um sie zu werben. Und auch die Gänsedamen haben hier die große Auswahl … also ein richtiger Heiratsmarkt.“

Heiratsmarkt? Weißwangengänse? Wir haben doch die weißen Wangen – die müssten dann ja so aussehen wie wir. Rostgänse? Haben die etwa Flugrost angesetzt?

Gruselgeschichten vom Gänsesäger

Mein kleiner Bruder meldete sich zu Wort. „Ich habe gehört, dass es am Kemnader Stausee Gänsesäger gibt – die haben einen Sägeschnabel und sägen unter Wasser an den Gänsebeinen der Gänsemädchen. Da muss man richtig aufpassen, wenn man nicht zersägt werden will.“

Ich schaute auf meine hübschen schwarzen Gänsebeine. Die dicken Hornschuppen sind ein deutlicher Hinweis, dass wir von den Reptilien abstammen. Die Geschichte von dem Gänsesäger halte ich jedoch für ein Märchen. Mein Bruder will mir mal wieder nur Angst einjagen – aber da kennt er mich schlecht – Bange machen gilt nicht!

Verletzte Vögel können nicht ins Winterquartier fliegen

Das schlaue Blesshuhn schwamm vorbei. "Was ist mit dir, Blesshuhn? Kommst du mit zum Kemnader See zum Überwintern?". Das Blesshuhn schaute auf seinen Flügel. "In diesem Jahr leider nicht. Mein Flügel ist verletzt, ich kann nicht fliegen. Ich werde mich in diesem Jahr hier durchschlagen müssen. Für ein kleines Blesshuhn wird das Futterangebot schon reichen. Wenn das Wetter einigermaßen ist, kommen die Menschen und geben mir von ihrem Brot ab." So ganz überzeugt klang das für mich nicht. "Mach dir keine Sorgen, AKA, wenn ihr im Frühjahr zurück kommt, werdet ihr sehen, dass ich noch da bin."

Autor:

Britta Müller aus Herten

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