Totale Mondfinsternis am 27. Juli

Mondfinsternis vom 28.09.2015. Die Aufnahme entstand kurz nach 4 Uhr, wenige Minuten vor Beginn der totalen Phase. Der helle Bereich unten links auf dem Mond erhält noch direktes Sonnenlicht, während der Rest bereits im Erdschatten ist.
  • Mondfinsternis vom 28.09.2015. Die Aufnahme entstand kurz nach 4 Uhr, wenige Minuten vor Beginn der totalen Phase. Der helle Bereich unten links auf dem Mond erhält noch direktes Sonnenlicht, während der Rest bereits im Erdschatten ist.
  • hochgeladen von Peter Krämer

Am kommenden Freitag ist es wieder soweit: Der Mond durchquert auf seiner Bahn um die Erde den Erdschatten. Da er komplett in den Kernschatten der Erde eintaucht, kommt es zu einer totalen Mondfinsternis.
Die Finsternis beginnt bereits vor Mondaufgang, daher ist der Anfang der Mondfinsternis von Deutschland aus nicht beobachtbar. Wenn der Mond dann um 21.13 Uhr aufgeht, ist er bereits zum größten Teil verfinstert, nur eine schmale Sichel ist noch übrig.
Sonnenuntergang ist am 27. Juli um 21.28 Uhr, und nur zwei Minuten später wird die totale Phase der Finsternis erreicht, wenn der Mond komplett in den Kernschatten der Erde eintaucht.
Das bedeutet aber nicht, dass der Mond dann verschwindet, denn die Erdatmosphäre lenkt langwelliges, also rotes Licht in den Erdschatten, weshalb der verfinsterste Mond dann rot erscheint.
In der hellen Dämmung könnte es anfangs schwierig sein, ihn zu finden, doch mit zunehmender Dunkelheit wird er immer besser sichtbar. Bis zur Finsternismitte um 22.22 Uhr wird man ihn auf jeden Fall gut sehen können. Übrigens ist die Helligkeit einer Mondfinsternis abhängig vom Zustand der Atmosphäre, je mehr Rauch oder Vulkanasche in der Luft ist, desto dunkler wird eine Mondfinsternis. Die erste Mondfinsternis nach dem Ausbruch des Pinatubo 1991 war so dunkel, daß der Mond kaum zu sehen war. Die letzten Mondfinsternisse dagegen waren heller, teilweise war der Mond eher orange gefärbt als rot.

Interessant an dieser Mondfinsternis ist außerdem, daß sich der Planet Mars gerade in der Mondfinsternisnacht in Opposition befindet und daher seine größte Helligkeit erreicht. Er steht dann etwas unterhalb des Mondes und ist während der totalen Phase der Finsternis sogar heller als dieser.

Die totale Phase dieser Mondfinsternis dauert 104 Minuten, damit ist es die längste Mondfinsternis in diesem Jahrhundert.

Ab 23.14 Uhr verläßt der Mond langsam den Kernschatten der Erde, es folgt noch eine partielle Finsternisphase. Hierbei läßt sich verfolgen, wie der Mond aus dem Erdschatten herauswandert. Um 0.19 Uhr verlässt er den Kernschatten der Erde und ist wieder vollständig sichtbar. Für eine Weile ist aber noch eine leichte Verdunkelung der rechten Mondseite erkennbar, da der Mond sich noch im Halbschatten der Erde befindet. Auf dem Mond würde man da eine partielle Sonnenfinsternis sehen, während die Sonne im Kernschattenbereich total durch die Erde verfinstert wäre.

Die Wetteraussichten für den Freitag abend sind zur Zeit gut, die Mondfinsternis dürfte bei klarem Himmel gut zu sehen sein.

Die nächste Mondfinsternis ist dann eher etwas für kältefeste Nachteulen, denn sie findet in der 2. Hälfte der Nacht zum 21. Januar 2019 statt, also in etwa einem halben Jahr. Dann ist die totale Phase mit 62 Minuten deutlich kürzer als bei der Finsternis am Freitag.

Autor:

Peter Krämer aus Bochum

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