Bochum hat einen neuen Superintendenten

Präses Annette Kurschus (2.v.l.) und Amtsvorgänger Peter Scheffler (7.v.r. ) sowie Mitglieder des Kreissynodalvorstandes begleiteten den neuen Superintendenten Gerald Hagmann (vorne) auf dem Weg zum Einführungsgottesdienst.
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Pfarrer Gerald Hagmann aus Harpen hat die Nachfolge von Peter Scheffler angetreten

Mit dem 42-jährigen Theologen Dr. Gerald Hagmann ist am Freitagabend in Bochum der jüngste Superintendent in Nordrhein-Westfalen von Präses Annette Kurschus in sein Amt eingeführt worden.

Hagmann leitet künftig den Evangelischen Kirchenkreis Bochum, mit rund 92.000 Mitgliedern einer der größten Kirchenkreise in der westfälischen Landeskirche. Die Kreissynode hatte den neuen Superintendenten im Mai mit deutlicher Mehrheit gewählt. Hagmann tritt die Nachfolge von Peter Scheffler an, der Ende Mai nach rund fünf Jahren in den Ruhestand verabschiedet worden ist.

In ihrer Einführungsrede charakterisierte Kurschus Hagmann als einen „Theologen mit Leib und Seele“, der schon früh Pfarrer werden wollte, weil ihn „die große Vielfalt und die Freiheit dieses Berufs“ reizten. Vor über 300 Vertretern aus Kirche und Gesellschaft erinnerte die Präses den neuen Superintendenten daran, dass sein Amt „kein Herrschaftsverhältnis begründe“, sondern dass Leitung ein Dienst sei, der Demut brauche und nicht „das knechtische Rennen im Hamsterrad“. Kurschus spielte damit auf die zahlreichen offenen und versteckten Erwartungen an, die auf einem neuen Superintendenten lasteten. Sie ermunterte Hagmann, „Gott und den Menschen des Kirchenkreises Bochum mit Freuden“ zu dienen.

Superintendent Hagmann rief in seiner Einführungspredigt dazu auf, „deutliche Zeichen“ gegen eine Fremdenfeindlichkeit zu setzen, die „zum Himmel stinkt“. Auch angesichts der großen und vielschichtigen Herausforderungen in der Flüchtlingsfrage dürften Kirche und Gesellschaft nicht „die Augen verschließen vor dem Elend“, sagte Hagmann. Er rief dazu auf, zusammen die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen. „Keinem von uns wird der große Wurf gelingen, die Probleme zu lösen“, sagte Hagmann: „Aber uns als Gemeinschaft kann es gelingen, ein Stück weiter zu kommen.“

Christen könnten in dieser Situation auch auf das Heilshandeln Gottes vertrauen, sagte der leitende Theologe in seiner Predigt über die biblische Geschichte von der Speisung der Fünftausend: Denn „Gott kann selbst in ausweglosesten Situationen noch Auswege aufmachen.“

In diesem Wissen freue er sich auf sein Amt und wolle die bevorstehenden Herausforderungen zusammen mit den Verantwortlichen in der Evangelischen Kirche in Bochum angehen.

Dr. Gerald Hagmann war seit 2006 Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Harpen in Bochum. Nach Theologiestudium und Vikariat in Bochum hat er zuvor im landeskirchlichen Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung gearbeitet. Neben seinem Pfarrdienst hat Hagmann sich in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Leitungshandeln und Gottesdienst-Coaching weitergebildet und war u.a. Geschäftsführer der landeskirchlichen Arbeitsgruppe „Pfarrberuf mit Zukunft“ sowie sachverständiges Mitglied der Liturgischen Konferenz der EKD. Er ist auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bochum. Hagmann ist verheiratet und Vater von drei Kindern im Alter von neun und sechs Jahren. Der neue Superintendent ist für acht Jahre an die Spitze der Evangelischen Kirche in Bochum gewählt.

Autor:

Rolf Stegemann aus Bochum

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