Friedenskirche Stahlhausen gewinnt bundesweiten Wettbewerb

In Stuttgart nahmen das Architekturbüro „SOAN“ aus Linden und Pfarrer Holger Nollmann für die Evangelische Kirchengemeinde Bochum als Erstplatzierte den Preis der Wüstenrot Stiftung entgegen. | Foto: Dauphin
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  • In Stuttgart nahmen das Architekturbüro „SOAN“ aus Linden und Pfarrer Holger Nollmann für die Evangelische Kirchengemeinde Bochum als Erstplatzierte den Preis der Wüstenrot Stiftung entgegen.
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In der vergangenen Woche reisten Pfarrer Holger Nollmann von der evangelischen Kirchengemeinde Bochum und das Architekturbüro „SOAN“ aus Linden gemeinsam nach Stuttgart. In der Schwabenmetropole wurde ihnen der Preis der Wüstenrot Stiftung zum Thema „Kirchengebäude und ihre Zukunft“ übergeben. Die Stiftung hatte in einem bundesweiten Wettbewerb nach vorbildlichen Konzepten und Strategien gesucht, mit denen die Zukunft von Kirchen als besondere Orte gesichert werden kann. Das Stadtteilzentrum „Q 1 – Eins im Quartier. Haus für Kultur, Religion und Soziales“ hat den Wettbewerb unter knapp 300 Teilnehmern gewonnen.

Die Evangelische Kirchengemeinde und der Verein IFAK – Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe im Bochumer Westend haben sich mit Unterstützung der Stadt Bochum zu einem Kooperationsverbund zusammengeschlossen, um die Lebensbedingungen der Einwohner aus unterschiedlichen Kultur- und Religionskreisen zu verbessern, Benachteiligungen entgegenzuwirken sowie die Lebensqualität und die Chancengleichheit zu erhöhen.

Um die soziale Infrastruktur im Stadtumbaugebiet zu verbessern und die Defizite in Einzelbereichen abzubauen, strebten die beiden Träger die Errichtung eines Stadtteilzentrums im Bochumer Westend an. Auf der Suche nach den geeigneten Räumlichkeiten für ein solches Vorhaben entwickelten sie unter Begleitung des Stadtumbauprojektes die Idee, die Nutzung der evangelischen Friedenskirche Stahlhausen an der Halbachstraße zu öffnen und sie in ein interkulturelles Stadtteilzentrum für das Westend umzuwandeln.

Das Stadtteilzentrum Q1 möchte Angebote für verschiedene Zielgruppen machen. Der Kirchraum wurde verkleinert. Dafür entstand die Friedenskapelle: Hell und modern ausgestattet, sitzen die Gläubigen dort einander gegenüber wie zu Tisch; auf zwei Bänken finden 20 Personen Platz. Durch eine zusätzliche Bestuhlung kann die Kapelle sogar bis zu 60 Personen Platz bieten. Die Friedenskapelle wurde von der Jury besonders hervorgehoben als neuer Andachtsraum, und zwar für ihre „spirituelle Profilierung“, die Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen Raum für eigene Erfahrungen biete. Als „Raum der Stille“ steht die Friedenskapelle jederzeit allen Nutzern des Stadtteilzentrums zur Verfügung.

Die Träger des Stadtteilzentrums Westend werden sich aktiv dafür einsetzen, im Westend eine Alltagskultur der interreligiösen Begegnung einzurichten, die sich für religiöse und kulturelle Vielfalt sowie für Respekt und Toleranz im Stadtteil engagieren wird. Diese Kultur der Begegnung im Stadtteilzentrum soll dazu beitragen, dass das Zusammenleben der Religionen dauerhaft gelingt.

Der Umbau hat insgesamt 1,8 Millionen Euro gekostet. Diese wurden zu 50 Prozent von der EU, 30 Prozent von Bund und Land und 20 Prozent als Eigenanteil der Stadt Bochum übernommen.

Autor:

Harald Gerhäußer aus Bochum

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