Gemeinsame Kundgebung der Bochumer Montagsdemo und FDG-Föderation der Dersim-Gemeinden in Europa e.V.

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Aus Anlass des Gedenktages am 4. Mai gab an das Massaker in Dersim gab es eine gemeinsame Kundgebung der Montagsdemo und der FDG-Förderation der Dersim-Gemeinden in Europa e.V. auf dem Husemannplatz.

Diskussionsschwerpunkte waren zunächst die Auswertung des 1. Mai und der Tag der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus, bevor die Föderation mit ihren eigenen Redebeiträgen begann. Die Montagsdemo stellte dazu ihre Lautsprecher zur Verfügung. Viele Mitglieder der Föderation kamen jedoch schon zur Kundgebung der Montagsdemo.

Nach einem Montagsdemolied eröffnete einer der Moderatoren die Diskussion: "Heute geht es um die Auswertung des 1. Mai und dem Tag der Befreiung Deutschlands am 8.5.1945 vom Nazi-Faschismus.Ich heiße herzlich die Kollegen von der FDG-Förderation willkommen, die ab 19.00 Uhr in ihrer eigenen Kundgebung der Opfer des Massakers in Dersim gedenken möchten. Ihr habt selbstverständlich die Gelegenheit, am offenen Mikrofon eure Meinung zu sagen und für eure Veranstaltung zu werben" Ein Vertreter des FDG erklärte, damit bis zum Ende der Montagsdemo-Kundgebung zu warten.

"Die Mai-Veranstaltung des DGB war interessant und bunt. Viele Einzelgewerkschaften, Organisationen und auch mehrere Parteien konnte man auf dem Willy-Brandt-Platz mit ihren Ständen antreffen. Besonders beeindruckte mich die Rede von einer Verdi-Basisfrau (Erzieherin) auf der Bühne. In dem Plädoyer wurde deutlich, dass die Gehälter der Erzieherinnen bei weitem nicht den Anforderungen in den KITAS entsprechen und der öffentliche Arbeitgeber, die Stadt Bochum, bei den Tarifverhandlungen blockt. Wir werden jetzt in einen unbefristeten Streik treten, hieß es weiter", berichtete ein Redner.

"Vor der Auftaktkundgebung des DGB am Bergbaumuseum gab es eine Debatte von Arbeitern aus der Metallbranche und Betriebsräten verschiedener Unternehmen wie Opel, Outokumpu usw. am offenen Mikrofon. Diese Kundgebung war auch angemeldet. Nach einiger Zeit versuchte die SGB-Jugend, mit ihrem Lautsprecherwagen die Diskussion durch sehr laute Musik zu stören. Bitten der Diskutierenden, die Musik etwas leiser zu stellen, wurden ignoriert. Hier versuchte offensichtlich die DGB-Führung, die anwesenden Gewerkschaftsmitglieder und andere Teilnehmer an der Veranstaltung zu spalten. Freie öffentliche Diskussionen auf Kundgebungen sind von der DGB-Spitze wohl nicht erwünscht", äußerte sich ein weiterer Redner.

"Trotz der Störungen wurde die Diskussion am offenen Mikrofon bis zum Beginn der Demonstration fortgeführt", sagte eine Rednerin, "der Demonstrationszug vom Bergbaumuseum durch die Innenstadt war groß und lautstark. Besonders bei Verdi und der GEW konnte man die Kampfbereitschaft der Arbeiter für bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter spüren".

Es folgten noch weitere Wortbeiträge, zum Abschluss der Debatte um den 1. Mai bekräftigte einer der Moderatoren, dass die Beschäftigten mehrerer Branchen durch Streiks um ihre berechtigten Forderungen kämpfen. In diesem Zusammenhang gab es auch Solidarität mit den streikenden Lokführern.

"Am 8.Mai kapitulierte die deutsche Wehrmacht zum Ende des II. Weltkrieges und Deutschland wurde vom Faschismus befreit. Die Rote Armee und die westlichen Allierten befreiten die Überlebenden aus den Konzentrationslägern. Es war kaum vorstellbar, welche Gräueltaten die Nazi-Faschisten an den Menschen verübten. Tausende Schwerkranke und Halbverhungerte vegetierten in den Lägern in überfüllten Baracken. Auch heute, 79 Jahre nach Kriegsende, gibt es ähnliche Gräuel in zahlreichen Staaten der Welt, z.B. durch die IS-Terroristen", leitete ein Moderator zum dem Thema 8.Mai über.

Danach wurde das Lied "Die Moorsoldaten" gesungen.

Ein Redner hob den breiten Widerstand in Deutschland gegen den Neonazismus hervor: "Wenn Nazis auf die Straße gehen, bilden sich sofort Gegendemonstrationen mit deutlich mehr Teilnehmern als bei den Nazis. In Bochum versuchte die NPD am 1. Mai mit einem Lautsprecherwagen auf dem Husemannplatz ihre hetzerischen Parolen zu verbreiten. Das Heer der Gegendemonstranten konnte die Nazi-Propaganda jedoch mit Trillerpfeifen übertönen". In einer weiteren Wortmeldung hieß es: "Auch in der ehemaligen Sowjetunion formierte sich nach Einmarsch der deutschen Truppen großer Widerstand gegen diese Faschisten. Leningrad wurde bekanntlich von den Nazis belagert. Die Bewohner wehrten sich in jeder Form gegen ihre Besatzer. Unter Führung des damaligen Funktionär Stalin (der wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen immer wieder angeprangert wird) konnten die deutschen Besatzer jedoch besiegt werden. Russische Soldaten kreisten die deutsche Wehrmacht ein und griffen von hinten an. Leningrad konnte so befreit werden".

Eine Rednerin informierte: "Auch in der Gegenwart hat es erfolgreiche Kämpfe gegen Faschisten gegeben wie z.B. die Befreiung von Kobane oder ein breiter Sieg in Nigeria gegen die Terrormilz Boko Hama"

Im Zusammenhang mit diesem Thema übergab einer der Moderatoren das Mikrofon an einen Kollegen von der FDG, der dazu aufrief, für die Opfer des Massakers in Dersim Kerzen anzuzünden. Zuvor wurde noch die bekannte Abschlusshymne der Montagsdemo gesungen. Am nächsten Montag steht die Auswertung des 8. Mai und der Demonstration am 9. Mai auf der Tagesordnung.

Ulrich Achenbach
Moderator

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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