RUB-Rektor verurteilt Tumult im Hörsaal - Klare Position: Rechtsradikale oder rechtsextreme Gedanken haben an der RUB keinen Platz

Foto: Ruhr-Universität

Aufs Schärfste verurteilt das Rektorat der RUB den tätlichen Angriff auf den Juristen Prof. Dr. Georg Borges am 2. Dezember und das gezielte Anprangern eines Jura-Studenten in der Vorlesung von Prof. Borges sowie durch Plakate und Handzettel auf dem Campus: "Jedwede Form der Gewaltanwendung ist absolut indiskutabel. Wir können es nicht dulden, dass Mitglieder unserer Universität so massiv angegangen werden. Das verletzt die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen und ist nicht hinnehmbar", sagt Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler. "Wir tragen als Universität die Verantwortung dafür, dass sich jeder auf dem Campus sicher fühlen und frei bewegen kann." Das Recht auf Unversehrtheit und Sicherheit gelte für Professoren, Mitarbeiter und Studierende gleichermaßen.

Zugleich distanziert sich das Rektorat unmissverständlich von jeglicher radikaler oder extremer politischer Gesinnung. Dem Studenten der Rechtswissenschaft wird auf Plakaten und Handzetteln vorgeworfen, am Aufbau der Partei "Die RECHTE" maßgeblich beteiligt zu sein. Er soll einer der führenden Köpfe der inzwischen verbotenen Kameradschaft "Nationaler Widerstand Dortmund" (NWDO) gewesen sein.

"Rechtsradikale oder rechtsextreme Gedanken haben an der RUB keinen Platz - aber unsere Methode in der Auseinandersetzung damit ist der Diskurs und nicht Menschenhetze oder Gewalt", so Rektor Weiler.

Zahlreiche Plakate mit dem Gesicht des Studenten hingen am Montagmorgen, 2. Dezember auf dem Campus. Ähnliche Handzettel wurden in der Mensa verteilt. Gegen 11.30 Uhr stürmten zehn bis 15 vermummte Personen mit Megafonen die Vorlesung von Prof. Dr. Georg Borges "Grundlehren des Bürgerlichen Rechts
I" im Bochumer Fenster in der Innenstadt.

Die Störer zeigten mit einem großen Holzpfeil auf den betroffenen Studenten. Bei dem Versuch, diese Personen des Raumes zu verweisen, kam es zu einem Handgemenge, wobei Prof. Borges durch einen Faustschlag ins Gesicht leicht verletzt wurde. Studenten eilten ihm zur Hilfe und vertrieben die Gewalttäter. Prof. Borges, der die Vorlesung fortsetzte, erstattete Anzeige gegen Unbekannt.

"Die Studierenden haben sehr gut reagiert", sagt er, "sie sind sofort aufgesprungen und haben mir geholfen. Das finde ich toll." Auch das Rektorat der RUB lobt die Zivilcourage von Prof. Borges und von den Studierenden als "vorbildliches Staatsbürgerliches Verhalten."

Die Plakate auf dem Campus werden auf Anweisung des Rektorats entfernt.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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