Politik schaut hin: So funktioniert eine Werkstatt für behinderte Menschen

Werkstattleiter Arnd Lattenkamp (Mitte) zeigt der Grünen-Fraktion die Herstellung der Design-Müllkammerbox.
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  • hochgeladen von Felix Ehlert

Grünen-Fraktion in der LWL-Versammlung besucht Diakonie Ruhr

Die Finanzierung von Arbeit für Menschen mit Behinderung war ein Schwerpunkt der Fraktionsklausur der Grünen in der LWL-Versammlung. Beim Ortstermin in der Bochumer Werkstatt Constantin der Diakonie Ruhr informierten sich die Politiker darüber, wie Arbeit mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden realisierbar ist – und wie der Sprung aus der Werkstatt auf den ersten Arbeitsmarkt gelingen kann.

Dass eine Werkstatt für Menschen mit Handicap auch den Gesetzen des Marktes unterliegt, stellte Constantin-Leiter Arnd Lattenkamp klar: „Wir müssen stets neue Aufträge akquirieren, um genug Arbeit für alle zu haben.“ Dabei bestimmen die 680 psychisch, geistig, körper- und mehrfachbehinderten Menschen an vier Standorten in Bochum und Wattenscheid natürlich darüber mit, welchen Aufgaben sie nachgehen wollen.

Ob Textil- oder Metallverarbeitung, Lager, Verpackung, Sortierung oder Garten- und Landschaftsbau, das Angebot ist vielfältig. Besonders beeindruckt zeigten sich die Besucher vom Bau der Design-Müllkammerbox, die anspruchsvolle Tätigkeiten und den Einsatz professioneller Maschinen erfordert.

Die Werkstatt ist Raum des Schutzes und der Förderung zugleich. Wie ein möglicher Übergang hieraus auf dem ersten Arbeitsmarkt gelingt, war eine zentrale Frage der Grünen-Fraktion.

Gerade psychisch kranke Menschen hätten oft schon schlechte Erfahrungen mit regulären Jobs gemacht und stünden einer Rückkehr skeptisch gegenüber, erklärte Werkstatt-Geschäftsführer Eckhard Sundermann. Bei Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen seien potenzielle Arbeitgeber zögerlich. „Aber der Fachkräftemangel macht sich bemerkbar, und die Firmen beginnen, neue Wege zu gehen“, sagte Sundermann. Er fordert vom Landschaftsverband, die von ihm selbst erdachte Idee der Integrationsassistenten kontinuierlich und nachhaltig zu finanzieren. Sie bilden eine Schnittstelle zwischen Werkstatt und möglichen Arbeitgebern.

Darüber hinaus machte Sundermann deutlich, dass auch in den nächsten Jahren der weitüberwiegende Teil der jetzigen Werkstattbeschäftigten keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen wird.

Weitere Informationen unter www.werkstattconstantin-bewatt.de

Video: So funktioniert die Werkstatt Constantin

Autor:

Felix Ehlert aus Bochum

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