Ministerin Steffens lobt das Bochumer Palliativnetz

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Lob von höchster Stelle kassierten die Macher zum Start des Palliativkongresses Ruhr, der am 22. September – wie schon bei der ersten Auflage im Vorjahr – mit einem kostenlosen Publikumsabend im RuhrCongress begann.
Nachdem Klaus Blum, Vorstandsmitglied des Veranstalters Palliativnetz Bochum, und der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Dirk Behringer, Leiter des Onkologischen Zentrums Augusta, die Gäste begrüßt hatten, gab es Lob aus berufenem Mund: NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens dankte in ihrer Eröffnungsrede allen Beteiligten des Palliativnetz Bochum und lobte die Strukturen, die man in der Stadt im Laufe der Jahre geschaffen hat. „Solche Strukturen sind vorbildlich“, sagte sie. „Wir brauchen sie und wir müssen sie mit noch mehr Leben füllen.“ Sie seien beispielhaft auch dafür, wie man in der Zukunft zum Beispiel mit Schwerkranken umgehen könne.
„Das Leben von unten“ heißt das neue Programm, das Bochums Edel-Putzfrau Waltraud „Walli“ Ehlert eigens für den Publikumsabend geschrieben hatte. „Die Kollegen meinten“, sagte sie, „dass wir Comedians dieses Thema nicht anfassen dürften.“ Das ließ sich „Walli“ natürlich nicht einreden: „Ich bin ne Frau mitten aussen Volk. Wenn ich dat nich ansprechen kann, wer sollet denn dann?“
Das Programm kam bei den Besuchern im leider nicht ganz vollen RuhrCongress hervorragend an. Gesundheitsministerin Steffens amüsierte sich ebenso königlich wie der Vorstand des Palliativnetzes und der wissenschaftliche Leiter Prof. Behringer. Sie spielte zur Freude aller Anwesenden mit dem symbolhaften „Schluss-Gong“, der für jeden Menschen zum Lebensende erklingt und riet, sich schon frühzeitig mit dem Thema zu befassen. „Wenn du als Kind im Bett liegst und der Vorhang am auf Kipp gestellten Fenster bewegt sich“, sagte sie, „dann musst du schon aufstehen und den Vorhang beiseite schieben, damit du begreifst, dass kein Monster dahinter steht.“
Die großartige Komödiantin, die eine nicht minder großartige Sängerin ist, schloss – nun nicht mehr im Kittel, sondern im divenhaften Oufit - den Abend mit dem Lied „Wenn ich mir was wünschen dürfte“. Ein Lied aus der Feder von Friedrich Holländer, das perfekt zu Marlene Dietrich passte, aber inzwischen auch von Udo Lindenberg und Hermann van Veen interpretiert wurde.“Wenn ich mir was wünschen dürfte, käm‘ ich in Verlegenheit, was ich mir denn wünschen sollte, eine schlimme oder gute Zeit.“ Esther Münch sang es à capella und kassierte frenetischen Applaus.

Walli alias Esther Münch hat schon oft im und für das Hospiz gespielt und machte Werbung für diesen „schönen Ort“, an dem die Menschen – natürlich vor dem „finalen Gong“ – noch viele Wünsche erfüllt bekommen. Hospiz-Leiter Johannes Kevenhörster und seine „Vize“ Katrin Gondermann kamen sicher ins Schwitzen, denn die Warteliste im Hospiz St. Hildegard ist sowieso schon sehr lang. „Absolute Klasse“, so Christiane Breddemann, Pflegedienstleiterin vom Palliativnetz-Partner Augusta Ambulante Dienste, „wie Walli ihre Sicht auf unser gemeinsames Thema präsentiert hat.“

Autor:

Eberhard Franken aus Bochum

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