Nie mehr "Ölsardine in Bimmelbahn"!

Einen Quantensprung für den Personennahverkehr verspricht sich NRW-Verkehrsminister Michael Groscheck vom RRX. Foto: Archiv
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Der RRX kommt. Ein Investitionspaket in Höhe von 3,45 Milliarden Euro für die Schiene stellt die Weichen für die Realisierung eines der wichtigsten Verkehrsprojekte in Nordrhein-Westfalen. Wie bedeutend der Rhein-Ruhr-Express (RRX) auch für die Entwicklung in der Region ist, dokumentiert eine vom Verkehrsministerium vorgelegte Nutzenstudie zum Projekt für das Ruhrgebiet.

Mehr als 2,65 Milliarden Euro fließen in den kommenden Jahren in den Ausbau des RRX in ganz NRW. Hinzu kommen 800 Millionen Euro für die Beschaffung von 82 RRX-Zügen vom Typ Desiro HC. „Das milliardenschwere Investitionspaket schafft die Grundlage für die Realisierung des wichtigsten Schienenprojekts in Nordrhein-Westfalen“, sagt Verkehrsminister Michael Groschek. „Für das Ruhrgebiet bedeutet der RRX vor allem eine engere Verknüpfung mit dem Rheinland und Westfalen. Er verbessert die Mobilität von vielen Zehntausenden Pendlern. Mit dem RRX können wir das Thema ‚Ölsardine in Bimmelbahn‘ erledigen.“

RE und RB in Höntrop, RRX in Wattenscheid

Im hiesigen Planfeststellungsbereich ist es unter anderem erforderlich, die heutigen Linien RE16 und RB40 zwischen Essen-Hauptbahnhof und Bochum-Langendreer auf die S-Bahn-Strecke zu verlagern. Durch diese Verlagerung kann der RRX gemeinsam mit den Fernverkehrszügen auf den bestehenden Fernbahngleisen verkehren. Zwischen Essen und Bochum sind daher keine zusätzlichen Gleise erforderlich. Die Verlagerung führt zu einer Veränderung der Halte der genannten Linien. Zwischen Essen und Bochum-Langendreer halten die Züge der Linien RE 16 und RB 40 künftig zusätzlich in Wattenscheid-Höntrop. Da durch die Verlagerung der Verkehre auf die S-Bahn-Gleise der Haltepunkt Wattenscheid nicht mehr durch den RE 16 und die RB 40 bedient werden kann, erhält dieser als Kompensation einen halbstündlichen Halt durch den RRX.
Ziel des Vorhabens ist es, die Metropolen in der Rhein-Ruhr-Region im durchgehenden 15-Minuten-Takt bei schnelleren Fahrzeiten miteinander zu verbinden. Ergänzt werden diese Linien um weitere RRX-Linien, die das nördliche Ruhrgebiet und den Niederrhein mit einbeziehen. Im Ruhrgebiet werden für den RRX insgesamt 31 Stationen umgebaut. Ende 2018 sollen die ersten RRX-Fahrzeuge auf der Strecke Düsseldorf-Kassel, unter anderem über Wattenscheid und Bochum, in den Regelbetrieb gehen.
Die im Auftrag des Verkehrsministeriums erstellte Nutzenstudie liefert gute Argumente für den RRX. Für die Untersuchung hat das Fachbüro SCI Verkehr die Auswirkungen des RRX auf Nordrhein-Westfalen und seine Regionen analysiert. Die Ergebnisse zeigen die positiven Impulse des RRX für Mobilität, Wirtschaft, Umwelt und die Menschen im Land auf. In den Städten und Gemeinden des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) mit RRX-Halt leben heute insgesamt 3,6 Millionen Menschen, die direkt vom RRX profitieren können. Der RRX hält in 18 Städten und Gemeinden im VRR.

Entlastung der Autobahnen

Mit dem geplanten RRX-Infrastrukturausbau erfolgt eine Entlastung des Verkehrsträgers Straße, der in vielen Teilen des Ballungsraums längst an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Mit mehr Qualität, Komfort und Pünktlichkeit kann der RRX jeden Tag über 24.000 Personenfahrten von der Straße auf die Schiene verlagern, sagt eine Studie. Fänden diese im Stau auf der Straße statt, ergäbe sich eine Autokolonne von fast 100 Kilometern Länge. Damit entlastet der RRX die vollen Straßen an Rhein und Ruhr.
Die komplette Nutzenstudie ist im Netz zum Download unter www.rrx.de/downloads zu finden.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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