Halbmarathon in Lissabon oder durch den Dschungel zum Start

Herbert Pietsch berichtet vom 22. Meia Maratona de Lisaboa am 25.03.2012:

Hallo liebe Walker und Walkerinnen,
fast wäre es nur ein Ausflug in die Sonne geworden. Ich hatte vorher eine
hartnäckige Erkältung und bin mit Pudding in den Beinen gestartet. Kommentar meines geliebten Weibes: "Unvernumft, dein Name ist Mann".
Na ja als Medaillensammler kann ich es langsam angehen lassen.
Die Anfahrt war schon eine organisatorisch Meisterleistung. Alle 37000 Starter
wurden mit Zügen über den unteren Teil der Tejobrücke zum gegenüberliegenden Ufer gefahren. Der Start ist vor der Brücke im Bereich der Mautstation. Vom Bahnhof sind es ungefähr 25 Minuten, quer durch die Knüste. Dieser Anmarsch hat mich sehr an den Demo-Anmarsch in Gorleben erinnert. Querfeldein, über schmale Pfade, durch eine Schilflandschaft, vorbei an offenen Kanalanlagen auf denen keine Deckel lagen, aber zur Sicherheit Palmwedel steckten. Diese wilde Landschaft war auch sehr praktisch, da es auf der ganzen Strecke höchsten 10 Toilettenhäuschen gab. Ich habe noch niemals so viele Popöchen aus dem Gebüsch und dem Schilf gucken sehen.
Am Start gibt es keine Aufstellung nach Zeitblöcken. Ein Startschuss, Ellenbogeneinsatz und dann ab auf die 5km lange Brücke. Danach entspannt sich alles sehr schnell und ein angenehmer Lauf entwickelt sich. Der Zieleinlauf ist gegenüber des gewaltigen Klosters Jeronimo. Also Gänsehaut.
Danach sofort an die nächste Theke und mehrer Sagres gezischt. Mein portu-
giesischer Freund Jose hatte nach dem Duschen schon einen Tisch in der
Casa Alantejo reserviert, wo wir bei köstlichem Essen den Tag mit französischen, griechischen und madairischen Läufern ausklingen ließen.

Liebe Grüsse Herbert
PS: Herbert finishte den Halbmarathon als Walker in 3:15:13 Std.