Christian Kott aus Kirchhellen wird zum ständigen Diakon geweiht
„Ein Diakon prägt sein Amt durch seine Persönlichkeit“

Sechs Jahre Ausbildung zum ständigen Diakon liegen hinter Christian Kott aus Kirchhellen. Er freut sich auf seine künftigen Aufgaben. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe
  • Sechs Jahre Ausbildung zum ständigen Diakon liegen hinter Christian Kott aus Kirchhellen. Er freut sich auf seine künftigen Aufgaben. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe
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Kirchhellen. Gelernt hat Christian Kott eigentlich immer. Noch während der Ausbildung 1981 zum Bergmann holte er seinen Realschulabschluss nach, besuchte später das Abendgymnasium, absolvierte die Technikerschule und studierte Betriebswirtschaft. Heute leitet er IT-Projekte bei der Ruhrkohle AG. Am Standort in Herne qualifizierte er sich zum Betriebssanitäter. „Zudem bin ich als Betriebsrat und als Vertrauensmann der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie aktiv“, berichtet er von seinem weiteren Engagement. Ihm sei es wichtig, die Arbeitswelt aus einer anderen, einer sozialen Perspektive zu sehen.

Vor sechs Jahren hat sich Kott ein weiteres Mal auf einen neuen Weg gemacht. Einen Weg, der den Bogen zwischen neuem Wissen und sozialem Engagement schlägt. Dieser Weg mündet nun in der Weihe zum ständigen Diakon mit Zivilberuf. „Der vierjährigen Ausbildung vorgeschaltet sind zwei Jahre, in denen ich berufsbegleitend Theologie über den ‚Würzburger Fernkurs‘ studiert habe. Das war wirklich schwer, aber sehr interessant. Ich habe gelernt, die Bibel neu zu verstehen“, erzählt Kott, der bereits seit seiner Kindheit und Jugend in der Kirche aktiv ist. „In Duisburg in der Gemeinde St. Michael war mein Onkel Hugo Ehm Pfarrer. Er hat mich geprägt und war mir ein wichtiger Begleiter. Außerdem war mein Vater Organist. Es hat mich immer gereizt, im Gottesdienst mitzumachen“, berichtet er. Mit dem Umzug vor 25 Jahren nach Kirchhellen fand Kott die Anbindung an die Gemeinde. „Ich habe als Lektor angefangen, war später noch Kommunionhelfer, bin in die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung eingetreten und dort Vertrauensmann und stellvertretender Vorsitzender geworden“, führt er weiter aus.Seine Berufung gespeist habe der damalige Diakon Heinz Kranig. „Er hat mich auf die Idee gebracht und gefragt, ob ich mir diesen Dienst vorstellen könne“, sagt der zweifache Vater. Er konnte. Auf die Frage, warum er Diakon werden wolle, antwortete Kott beim Aufnahmegespräch im Institut für Diakonat und pastorale Dienste in Münster, zu dem er mit seiner Ehefrau Saveta gefahren war: „Wir haben so viel im Leben geschenkt bekommen und würden gern etwas zurückgeben.“ Das hat Kott beispielsweise in seinem sozialen Projekt im Rahmen der Ausbildung gemacht. Jeden zweiten Samstag verschenkte er Zeit. Er kümmerte sich drei Stunden beim Spieletreff um Kinder mit Behinderungen.

Frühschicht für Bergleute

In seiner Pfarrei St. Johannes der Täufer hat der 56-Jährige wenig über seine Ausbildung und sein Ziel berichtet. „Natürlich wussten die Pfarrer Bescheid. Mit ihnen konnte ich immer sprechen“, freut er sich über die Unterstützung. Für seinen kommenden ehrenamtlichen Dienst hat Kott schon verschiedene Ideen. „Mit der Beendigung des Bergbaus könnte man eine Frühschicht für Bergleute oder ein Mal im Monat einen Treff für die Menschen aus dem Bergbau anbieten. Vielleicht kommt ja jemand“, hat er sich überlegt. Allerdings sei es in Zeiten der Corona-Pandemie nicht einfach, solche Treffen mit den Abstands- und Hygieneregeln zu organisieren. „Ich möchte mich für die Menschen einsetzen. Das macht für mich den diakonischen Dienst aus“, bringt er es auf den Punkt. Ohne die Unterstützung seiner Frau, die ihm während der Ausbildung den Rücken freigehalten hat, hätte er diesen Weg nicht gehen können.
„Ein Diakon prägt sein Amt durch seine Persönlichkeit“, weiß Kott. Wenn er künftig bei Gottesdiensten assistiert, predigt, tauft oder traut, ist ihm sein 86-jähriger Onkel immer nah. Denn gemeinsam mit ihm machte sich Kott auf den Weg von Essen nach Kevelaer. „Dort haben wir den Talar, das Rochett, die Albe und die Stola ausgesucht. Er wollte es sich nicht nehmen lassen, mir die Erstausstattung zu schenken“, freut sich Kott über diese großzügige Geste.

Bischof Dr. Felix Genn weiht am Sonntag, 22. November, um 14.30 Uhr Christian Kott und seine sechs Kurskollegen zu ständigen Diakonen. Wegen der Abstands- und Hygieneregeln sind im St.-Paulus-Dom nur wenige Mitfeiernde zugelassen. Das Bistum wird die feierliche Weihe im Internet übertragen unter www.bistum-muenster.de.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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