Leben mit Gesang in der Kulturkirche
Frühlingskonzert des MännerQuartett 1881

Frühjahrskonzert MQ 1881 | Foto: Bild von Frank Wollnik
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Ein Leben mit Gesang, das lässt nicht nur die Sängerherzen höher schlagen, sondern erfreute auch unser zahlreiches Publikum im diesjährigen Frühjahrskonzert am 15. Mai.
Welch eine riesige Freude für das MännerQuartett 1881, nach so langer Zeit endlich wieder einmal vor vollem Saal zu singen.
Und das in einem historisch gewachsenen Haus, wie die Kulturkirche Heilig Kreuz mit ihrer Ausstattung und tollen Akustik.

Was für ein besonderer Frühlingstag, tagsüber noch im Wahllokal und abends schon im Konzertsaal, wo auf dem Platz gleichzeitig Schalke und HSV spielen.
Doch nicht nur diese Ereignisse warfen ihren Schatten voraus, sondern auch der furchtbare Ukrainekrieg war ein Thema.
Dazu brachten die Sänger das passende Lied „Frieden“, das man von M. M. Westernhagen unter dem Titel „Freiheit„ kennt.
Wahrscheinlich muss man auch erst einmal über 7 Brücken gehen, um die Erkenntnis zu gewinnen, wie wertvoll Frieden und Freiheit sind.
Trotz dieser schlimmen Ereignisse dürfen wir unsere Lebensfreude nicht verlieren, denn gerade in schweren Zeiten kann die Musik Freude und Zuversicht spenden.

Bereits in der Ansprache vom Vorsitzenden Paul-Gerhard Horsters wurde auf das Jubiläum 140 Jahre MännerQuartett 1881 Bottrop hingewiesen, das wir nun mit einem Coronajahr Verspätung feiern können.
Dazu hatte unser Chorleiter und Musikdirektor Axel Quast nicht nur die schönsten Chorstücke sorgsam zusammengestellt, sondern auch zwei ganz herausragende Solisten eingeladen.
Denn bereits im letzten Weihnachtskonzert konnten wir die reizende Sopranistin Sarah Bouwers und den kräftigen Bass Zelotes Edmund Toliver begrüßen, die das Publikum schon damals begeisterten.

Den Startschuss zur Konzerteröffnung gab das MännerQuartett 1881 mit dem schwungvollen und rasanten „Bottrop Lied“.
Noch stimmungsvoller wurde es bei Wein, Weib und Gesang mit den Liedern „Herr Wirt, habt ihr noch kühlen Wein“ von Fritz Ihlau, oder „Ich weiß ein Fass in einem tiefen Keller“.
Nachdem die Gläser geleert waren, folgte noch „Im Feuerstrom der Reben“ aus „Die Fledermaus“ von Johann Strauss, wo sich ganz besonders die Tenöre profilieren konnten und das Trinkgelage ein ruhmreiches Ende fand.

Zu einen weiteren Glanzpunkt in die frühlingshafte Stimmung nahm Sarah Bouwers die Sänger mit nach Wien und stellten gemeinsam fest, „Im Prater blüh`n wieder die Bäume“.
Genauso beschwingt und gefühlvoll verlief auch das Duett mit Sarah Bouwers und Zelotes Edmund Toliver, als sie uns aus der Lustigen Witwe von Franz Lehar, mit dem Finalstück „Lippen schweigen, `s flüstern Geigen“ in das zauberhafte Land der Operette entführten.

Ebenso zärtlich überreichte das MännerQuartett anschließend musikalisch der holden Damenwelt „Die Rose“ von Amanda McBroom.
Den folgenden Liederblock widmeten die Sänger dem beliebten Liederschreiber Otto Groll, der nicht nur persönlich anwesend war, sondern es immer wieder versteht, mit hervorragenden Kompositionen und Arrangements den richtigen Ton zu treffen.
Aus seinem Repertoire sang der Chor die bekannten „Best of Lieder“ von Udo Jürgens, wie „Siebzehn Jahr“ und „Merci Cherie“ und aus den „American Folksongs“ „Weit im Westen“ und „Eine Rose blüht in Texas“.
Hier konnten die Bässe so richtig kraftvoll loslegen und zeigen was stimmlich so alles in ihnen steckt.

Das konnte natürlich Zelotes Edmund Toliver nicht auf sich sitzen lassen und präsentierte mit seinen überzeugenden tiefen Bass das bekannte „Swing low, sweet Chariot“ oder „Als Büblein klein an der Mutterbrust“ was garantiert den letzten Winkel der Kulturkirche ausfüllte.
Mit weiteren Stücken von Verdi und Mozart überzeugte er das aufmerksame Publikum und zeigte auch schauspielerisches Talent.

Dem wollte unsere bezaubernde Sarah Bouwers natürlich nicht nachstehen und stellte ihre Vielseitigkeit mehrfach unter Beweis.
Jedenfalls eröffnete sie uns ganz neue amüsante Welten, was Männer so alles im Baumarkt treiben und das es dort auch eine Kleptomanin geben soll, die nicht nur dort ihr Unwesen treibt.
Und dass sie immer für eine Überraschung gut ist, bewies sie uns mit „Das Mädchen aus dem 4. Stock“, das in einem wahnsinnig lauten Haus vergeblich ihre Ruhe finden wollte.
Das war für manche Ohren bestimmt etwas gewöhnungsbedürftig, obwohl es qualitativ gut vorgetragen wurde.

Ganz besonders hervorheben muss man immer wieder unseren Meister am Klavier, Martin Fratz.
Was dieser Mann im gesamten Konzert leistet, ist schon fast unbezahlbar.
Souverän und leichthändig begleitet er Solisten wie Chor und fungiert wie ein zweiter Dirigent, der mit Geschick alle musikalischen Klippen umsteuert.
Ebenso unverzichtbar ist unsere beliebte und profihafte Moderatorin Annika Boenigk, die schon zum festen Bestandteil unserer Konzerte gehört.
Die Führung durchs Programm liegt in ihren bewährten Händen, die sie wie immer mit viel Charme, Witz und erfrischenden Humor gestaltet.
Als letztes Lied berichteten die Sänger von der temperamentvollen „Marina“, die nicht nur zur Frühlingszeit die Männerherzen verzauberte.
Unsere Besucher bescheinigten uns jedenfalls ein richtig gut gelungenes Konzert und waren mit den Leistungen rundum sehr zufrieden.
Nach stehenden Ovationen verabschiedete sich das MännerQuartett 1881 mit „Musik erfüllt das Leben“, dessen Aussage das Publikum getrost mit nach Hause nehmen konnte.

Autor:

Rolf Zydeck aus Bottrop

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