Edel-Kalender: OB weiß nix, Sparkasse sagt nix – LINKE schätzt Kosten auf fast 1.000 Euro

Niels Holger Schmidt: „1.000 Euro - angesichts der Kürzungsorgien etwa beim Schulessen oder der Suppenküche viel Geld“
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Keine Kenntnisse hat Oberbürgermeister Bernd Tischler zu den Kosten für den Versand von Edelkalendern an Funktionsträger der Stadt durch die Sparkasse. In seiner Antwort auf die Anfrage der LINKEN teilt der OB mit: „Hinsichtlich der ,Taschenkalender der Sparkasse Bottrop’ darf ich Sie bitten, sich mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Bottrop, Herrn Thomas Schmidt, in Verbindung zu setzen. Denn diese Zahlen und Daten liegen in meinem Hause nicht vor.“

„Ich bin überrascht, dass es dem Oberbürgermeister nicht möglich ist, diese Informationen von der Stadtsparkasse zu bekommen. Immerhin ist er Vorsitzender des Sparkassen-Verwaltungsrates und die Stadt Trägerin der Sparkasse“, sagt LINKEN-Ratsherr Niels Holger Schmidt.
Die Sparkasse hat eine Auskunft zu den Gesamtkosten der Kalender inzwischen telefonisch abgelehnt und nur mitgeteilt, dass der reine Kaufpreis der Kalender unter 10 € je Exemplar liege.

Daher hat Ratsherr Niels Holger Schmidt selbst recherchiert, mit welchen ungefähren Kosten für den Kalenderversand zu rechnen ist: „Ich würde vorsichtig schätzen, dass von einem Gesamtbetrag in der Nähe von 1.000 Euro auszugehen ist: nur für die Ratsleute und Bezirksvertreter“, sagt Schmidt.
Bei dem Kalender handelt es sich um das Modell „Prestige“ der Bielefelder „Eilers Werke“. Laut Onlineshop der Firma Eilers kostet das Modell in blauem Leder bei einer Auflage von 100 Stück jeweils 5,45€ brutto (4,58€ netto). Die Zusatzkosten der jeweils individuellen Namensprägung in Gold waren nicht zu ermitteln. Hinzu kämen bei Postversand zur Bottroper Sparkasse 14,99 € Paketporto. Die Kalender wiegen je 140 Gramm. Das Paket wäre also 14 Kilogramm schwer. Für den Einzelversand an knapp 100 Mitglieder der Bezirksvertretungen und des Rates kämen zusätzlich fast 150 € für Briefporto und Umschläge hinzu. „Damit wäre man schon bei deutlich über 700 € ohne die Lohnkosten, mit denen für Beschaffung und Einzelversand zu rechnen ist“, stellt Schmidt fest und betont: „Wenn diese vorsichtige Schätzung nur annähernd zutrifft, wären das angesichts der Kürzungsorgien etwa beim Schulessen oder der Suppenküche relevante Beträge. Ich erwarte deshalb seitens der Stadtspitze und der Sparkasse umgehend Aufklärung.“

Schmidt zeigt sich ferner befremdet, dass der OB nicht in der Lage war, darüber Auskunft zu geben, welchen Betrag er durch den öffentlichkeitswirksam propagierten Verzicht auf Weihnachtskarten eingespart hat.

Autor:

Günter Blocks - DIE LINKE aus Bottrop

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