Gewerbetreibende lehnen Schnellradweg auf der Gladbecker Straße ab

Eva Beyhoff, Klaus Wilhelm Beyhoff, Christian Scholz und Ferdinand Lukhardt hoffen, dass der Radschnellweg nicht über die Gladbecker Straße geführt wird.
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Ein Radschnellweg soll die Innenstädte von Bottrop, Essen und Gladbeck miteinander verbinden. In Bottrop gibt es zwei Möglichkeiten der Trassenführung: Über die Gladbecker Straße und über die RAG-Trasse.

Sollte der Weg über die Gladbecker Straße führen, müssten die Gewerbetreibenden um ihre Existenz bangen. Denn für die neuen, etwa drei Meter breiten Radwege, würde es statt vier Fahrspuren nur noch zwei für PKW und LKW geben. Der Verkehr über die Hauptverkehrsader müsste einspurig geführt werden, Parkplätze fallen weg und die Bushaltestellen wären direkt auf der Straße, rechts ranfahren geht nicht - denn dort ist ja der Radschnellweg. Der Rückstau ist damit unvermeidbar. Auf gute Luft brauchen Radler auf diesem Weg nicht zu hoffen.
Möbel Beyhoff und BMW werden mehrmals täglich beliefert. Eine Zufahrt zum Gelände wird mit der neuen Wegführung für die Sattelzüge schwer bis unmöglich. Einige Transportmittel sind so lang, dass eine Zufahrt auf den Hof schon heute schwierig ist, sie werden zum Entladen auf der rechten Straßenseite abgestellt. "Das Entladen kostet 30 bis 45 Minuten Zeit - diesen Rückstau möchte man sich nicht vorstellen", so Christian Scholz, Geschäftsführer vom BMW Vertragshändler Felix Automobile. "Die Frage ist, ob wir dann überhaupt noch beliefert werden können", so Klaus Wilhelm Beyhoff. Wird vielleicht auch gar nicht nötig sein - denn "hundert Prozent unserer Kunden kommen mit dem Auto, 60 Prozent von auswärts - und wenn die auf dem Weg hierhin nur noch im Stau stehen, werden die sich andere Ziele suchen", fürchtet Beyhoff.
"In diesem Jahr ist Schluss mit dem Bergbau - warum müssen die Geschäfte entlang der Gladbecker Straße gefährdet werden. Hier stehen mehrere hundert Arbeitsplätze auf dem Spiel", warnt Ferdinand Lukhardt vom Küchenstudio Luckhardt und Rüdel. "Es gibt hier ja auch zahlreiche kleine Betriebe - sollen deren Kunden etwa alle mit dem Rad vorfahren?", fragt Eva Beyhoff und schüttelt den Kopf.

Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

Es gibt kaum Argumente, die für die Trassenführung über die Gladbecker Straße sprechen können - mit Ausnahme des Gutachtens, das eindeutig für diese Lösung spricht. Hier wurden Saldo der CO2-Emissionen, der Schadstoffemissionen, der Unfallschäden, der Betriebskosten, der eingesparten Kosten im ruhenden und fließend Verkehr und die Senkung der Krankheitskosten durch den Umstieg von PKW aufs Rad abgefragt - und die Gladbecker Straße hatte hierbei ein Ergebnis von 1,64, die RAG-Trasse von 0,77. "Und bei einem Wert unter 1 sind die Kosten höher als der Nutzen, sagte der Gutachter", so Beyhoff. "Allerdings ist das ein standardisiertes Verfahren. "Auf der RAG-Trasse fahren keine Autos - deshalb können dort auch keine Schadstoffemissionen durch den Umstieg aufs Rad eingespart werden", verdeutlicht der Möbel Beyhoff-Geschäftsführer die abgefragten Werte. "Auf Radschnellwegen sollten sich Ampeln, Kreuzungen, Hauseinfahrten und Zufahrten zu Betrieben möglichst vermieden werden. Die Gladbecker Straße ist voll davon. Das ist eine Gefahr für die Radler." Auch dass CO2- und Schadstoffaustoß reduziert werden, können sich Christian Scholz, Ferdinand Lukhardt sowie Eva und Klaus Wilhelm Beyhoff nicht vorstellen. "Stehende Fahrzeuge verursachen eine höheren Schadstoffausstoß, an Ampeln, hinter Bussen und bei Rückstau durch Abbiegeverkehr. Zudem wird sich der Verkehr auf andere Straßen verlagern, die damit höhere Emissionswerte bekommen werden." Eva Beyhoff, Klaus Wilhelm Beyhoff, Christian Scholz und Ferdinand Lukhardt hoffen, dass der Radschnellweg nicht über die Gladbecker Straße geführt wird.

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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