Leben verschenken - Organspende ist Thema bei "Bottrop informier Dich"

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Sandra Basner-Chuchollek hat schon seit Jahren einen Organspendeausweis. "Warum soll ich denn alle die guten Dinge, die mir der liebe Gott geschenkt hat, mit in die dunkle Grube nehmen wenn ich sterbe?", sagt sie.

Doch schon jetzt hat die 43-Jährige mit einem ihrer Organe viel Gutes getan. Im Mai hat sie ihrem Ehemann Frank, der seit vielen Jahren krank ist, eine ihrer Nieren gespendet. "Als wir das erste Mal über diese Möglichkeit gesprochen haben wollte er das nicht", sagt Sandra Basner-Chuchollek. "Er hatte mehr Ängste als ich." Doch dann wurde die gesundheitliche Situation ihres Manns immer kritischer. An der Uniklinik in Essen wurde schließlich erfolgreich die Transplantation durchgeführt. "Uns beiden geht es super", freut sich das Ehepaar. "Wir haben viel Lebensqualität gewonnen."

"Niere zu verschenken - weil Organspende Leben rettet!" lautet das Thema des nächsten Gesundheitstalks "Bottrop informier Dich" am Donnerstag, 8. September um 19 Uhr in der Alten Börse an der Kirchhellener Straße. Podiumsgäste sind an diesem Abend Prof. Dr. Markus Hollenbeck vom Knappschaftskrankenhaus, Apotheker Peter Stadtmann, Sandra Basner-Chuchollek und Nadine Schülter.

Die 32-Jährige ist seit ihrem 17. Lebensjahr schwer nierenkrank. Drei Tage pro Woche hängt sie an der Dialyse, bis zu fünf Stunden dauert die Prozedur. "Ich kann nicht sagen: Da gehe ich nicht hin", erklärt die Bottroperin."Dann bin ich in einer Woche tot." Eine erste Spenderniere hat sie verloren, nun will ihr Mann Sebastian eine seiner Nieren spenden. "Das ist meine letzte Chance", sagt Nadine Schlüter. Im Moment dreht sich fast der gesamte Alltag der beiden um Nadines Erkrankung. "Wir waren nur einmal im Urlaub, aber schön war der nicht. Ich muss ja auch dort ständig zur Dialyse."

Peter Stadtmann, Inhaber der Alten Apotheke, möchte mit dem aktuellen Thema bei "Bottrop informier Dich" am kommenden Donnerstag das Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig Organspenden sind. "Eigentlich ist allen klar, dass es wichtig ist einen Spenderausweis zu haben. Aber es passiert nichts."

"Viele haben Angst, sie würden nicht ausreichend behandelt, wenn sie einen Spenderausweis haben", sagt Prof. Dr. Markus Hollenbeck. Der Chefarzt an der Klinik für Innere Medizin am Knappschaftskrankenhaus weiß um die Nöte, die Patienten ausstehen, die dringend ein Spenderorgan brauchen. Dabei haben Nierenkranke noch die deutlich besseren Chancen. "Wer eine Leber oder ein Herz braucht ist innerhalb von Tagen tot, wenn er keine Spende bekommt."

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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