Ex-Fußballprofi am Montag zu Gast im Kammerkonzertsaal
Weg vom Alkohol: Uli Borowka erzählt

Dr. Astrid Danneberg, Dr. Claudia Postberg-Flesch, Raffaela Wenk und Eva Schweer blicken auf 20 Jahre zurück und hoffen, dass die Geburtstagsveranstaltung am Montag gut besucht sein wird. | Foto: Michael Kaprol
  • Dr. Astrid Danneberg, Dr. Claudia Postberg-Flesch, Raffaela Wenk und Eva Schweer blicken auf 20 Jahre zurück und hoffen, dass die Geburtstagsveranstaltung am Montag gut besucht sein wird.
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Seit 20 Jahren gibt es in Bottrop ein Angebot für die ambulante Begleitung von Suchtkranken. Am kommenden Montag, 6. Mai, findet im Zuge dieses runden Geburtstags im Kammerkonzertsaal eine Veranstaltung mit dem ehemaligen Fußballprofi Uli Borowka statt.

"Eine ambulante Begleitung Alkoholkranker wird nicht in vielen Städten angeboten", sagt Dr. Astrid Danneberg, Ärztin im Gesundheitsamt. Die Stadt Bottrop arbeitet eng mit Gladbeck zusammen, auch dort gibt es, neben Bottrop und Kirchhellen, ein wöchentliches Treffen.
"Die übliche Therapie nach der Entgiftung ein klinischer Aufenthalt, der zwischen acht und vierzehn Wochen dauert", so Danneberg. "Wer das macht, ist von seiner Familie und seinem Beruf ziemlich lange Zeit entfernt. Die Erkenntnisse über Suchtkrankheit haben sich weiterentwickelt: Es gibt Menschen, die eine ambulante Therapie machen können."
Die Entgiftung - zehn bis vierzehn Tage ohne Alkohol - kann man in der Klinik oder - nur nach Absprache mit seinem Arzt - auch zuhause machen. Wer in festen familären und beruflichen Strukturen lebt, kommt für eine ambulante Therapie in Frage. Die dauert zwischen sechs und zwölf Monaten, findet einmal wöchentlich in den frühen Abendstunden statt. Krankgeschrieben wird man dafür nicht. Bei dieser ambulanten Reha gibt es zwar auch Einzelgespräche, den Schwerpunkt bildet die Gruppentherapie. Von ärztlicher Seite finden Eingangs- und Abschlussuntersuchungen statt.
"Die meisten Patienten, zwei Drittel der Alkoholkranken sind männlich, sind zwischen mitte vierzig und sechzig Jahren alt", sagt Sozialtherapeutin Raffaela Wenk und ergänzt: "Es dauert oft Jahre, bis sich der Patient eingesteht, dass er Hilfe braucht. Denn die Übergänge zur Sucht sind fließend."
Wer am kommenden Montag die Jubiläumsveranstaltung im Kammerkonzertsaal besucht, kann um 19 Uhr Uli Borowka erleben. Der ehemalige Fußballspieler, der mit Werder Bremen 1988 und 1993 Deutscher Meister und 1991 und 1994 DFB-Pokalsieger wurde, ist seit seinem Entzug im Jahr 2000 trockener Alkoholiker. Im Herbst 2012 veröffentlichte er seine Biografie unter dem Titel: „Volle Pulle – Mein Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker“.

Programm am Montag, 6. Mai

  • 15.30 Uhr: Stehkaffee
  • 16 Uhr: Begrüßung durch OB Bernd Tischler
  • 16.15 Uhr: Gudrun Niewendick: Sucht und freier Wille - (k)ein Gegensatz?
  • 17 Uhr: Eva Schweer: Psychologische Aspekte zur Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation
  • 17.15 Uhr: Dr. Astrid Danneberg: Alkohol und seine Folgekrankheiten
  • 17.30 Uhr: Gruppen der Ambulanten Rehabilitation
  • 18 Uhr: Dr. Michael Roßbach: Erfahrung von Betroffenen
  • 18.15 Uhr: Pause
  • 19 Uhr: Uli Borowka erzählt aus seinem Leben als Fußballer und suchtkranker Mensch
  • 20.30 Uhr: informelle Gesprächsrunde
  • 21 Uhr: Ende 
Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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