Der Wahnsinn zur Weihnachtszeit

Ein weihnachtlich dekoriertes Wohnzimmer (Limbecker Platz, Essen) lenkt für einen Moment von dem ganzen "Weihnachts-Wahnsinn" um uns herum ab.
  • Ein weihnachtlich dekoriertes Wohnzimmer (Limbecker Platz, Essen) lenkt für einen Moment von dem ganzen "Weihnachts-Wahnsinn" um uns herum ab.
  • hochgeladen von Stefanie Vollenberg

Da freut man sich, dass man endlich mal die halbe Familie zusammen trommeln konnte um einen gemeinsamen Ausflug zum Weihnachtsmarkt in Angriff zu nehmen und dann kommt es wieder einmal ganz anders als geplant.

Es fängt an mit einem ungeplant frühem Start in den Tag. Gegen halb 7 Uhr morgens klingelt es an der Tür. Draußen noch dunkel, mein Baby aufgeweckt, schreit ganz erschrocken und ich wundere mich, wer uns so früh aus dem Schlaf holt. Nach dem ersten Schreck aus dem Fenster geschaut, ich sehe nur noch einen Mann auf einem Fahrrad mit blauen Posttaschen davon fahren.
Da sich unsere Briefkästen im Treppenhaus befinden, müssen die Postboten klingeln, um ihre Post bei uns los zu werden. Aber muss das denn schon vor 7 Uhr am Morgen sein? Irgendwer hat die Haustür aufgedrückt, also gehe ich wenig später runter zum Briefkasten um die Post raus zu holen und sehe: gähnende Leere. Der Postbote klingelt uns wach und hat nicht mal Post für uns? Na dann guten Morgen!

Von dem Schreck in der Morgenstunde erholt geht es einige Stunden später mit der Familie los in Richtung U-Bahn. Die U-Bahn steht schon am Bahnsteig, also schnell hin und auf den Tür-auf-Knopf! gedrückt. Doch der Eingang ist zu schmal für den breiten Kinderwagen. Also zur nächsten Tür und zur übernächsten und zur überübernächsten. Nichts, alle Eingänge sind zu eng. In der Mitte von jedem Eingang befindet sich eine dicke Eisenstange die es uns nicht ermöglicht mit dem Kinderwagen einzusteigen. Trotz Kinderwagensymbol an der Scheibe kommen wir auch nach drehen und wenden einfach nicht in die Bahn. Schließlich müssen wir zurück bleiben und auf die nächste U-Bahn warten.

Die nächste Bahn ist Kinderwagen und Rollstuhlgerecht und wir dürfen mitfahren. Auf dem Essener Weihnachtsmarkt angekommen schleichen wir nun durch das Gedränge. Ständig stolpert irgendjemand über den Kinderwagen, Leute bleiben plötzlich stehen und laufen rückwärts ohne zu schauen, Leute kommen aus Gassen ohne Rücksicht auf Gegenverkehr.
Vorerst flüchten wir ins Geschäft, in der Hoffnung dort etwas Platz zum atmen zu haben. Aber dort ist auch nur Schneckentempo angesagt. Wo kommen nur alle diese Leute her?
Da man ja bekanntlich für andere mitgucken muss halte ich vorsichtshalber mit Sicherheitsabstand an, als wir uns in der Nähe einer Rolltreppe befinden. Eine ältere Dame steigt von der Rolltreppe runter schaut nach links durch den Laden und läuft aber weiter auf mich zu. Kurz bevor sie in den Kinderwagen stolpert schaut sie nach vorn und ich höre von hinten, vermutlich eine Begleiterin der älteren Dame, ich solle doch nicht so quer durch den Laden laufen und die anderen Leute umrennen. Ähm ja, natürlich sind ja immer die anderen Schuld.

Was macht die Leute nur so gereizt? Warum rennen manche Menschen scheinbar planlos hin und her ohne zu schauen wohin sie eigentlich gehen? Ist es der Glühwein, der den Menschen nicht bekommt? Sind es die ganzen Gewürze und Gerüche in der Luft, die die Menschen so durcheinander machen? Sind es die vielen kleinen Lichter die angehen, wenn es dunkel wird?
Weihnachten, ein fest der Liebe und Besinnlichkeit… in diesem Sinne: schöne Weihnachten!

Autor:

Stefanie Vollenberg aus Bottrop

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