Mehr als nur Sport - das Fußballturnier des Berufskollegs

Nachmittags, kurz nach 16 Uhr in der Sporthalle der Berufsschule an der Gladbecker Straße. Kevin Tusar und sein Schulkollege Christian Walery sitzen noch vor ihren PC‘s und schneiden Videos.

In der Halle, zwischen den Rängen der Tribüne, sammelt der Ordnungsdienst um die 17-jährige Vivien Kowallik gerade den Müll auf und fegt noch einmal durch, ehe in der Sportstätte die Lichter ausgehen. Allerdings nur für diesen Tag. Denn am nächsten Morgen werden sich schon wieder zahlreiche Schüler und Lehrer dort tummeln. Unten auf dem Parkett, auf den Rängen, in den Fluren und oben in dem eigens eingerichteten Technikraum.

Fortschritte von Jahr zu Jahr

Wie jedes Jahr zur Karnevalszeit richtete das Berufskolleg in der vergangenen Woche wieder sein traditionelles sechstägiges Fußballturnier aus, zu dem rund 60 Klassen der Schule eigene Teams stellten und dessen Einnahmen komplett an die Jugendhilfe gehen werden. „25 Jahre ist es nun her, dass mein bereits pensionierter Kollege Franz-Josef Schraven und ich diese Veranstaltung ins Leben gerufen haben“, blickt Lehrer und Organisator Theo Hengstermann stolz zurück, „es entstand eigentlich nur aus Spaß am Fußball, denn damals hatte nicht jeder Sport.“ Was jedoch mehr oder weniger aus Jux entsprang, hat sich mittlerweile zu einem professionell durchgeführten Event entwickelt. „Von Jahr zu Jahr gibt es Lernfortschritte“, bekräftigt Klaus Lohmann, Lehrer am Berufskolleg und einer der Organisatoren, „dieses Mal haben wir sogar ein Organigramm zur besseren Übersicht erstellt.“
Kein Wunder, denn das Organisationsteam umfasst neben fünf Lehrkräften rund 60 Schüler, die allesamt ihre speziellen Aufgaben haben. Da sind Sven Krausa und Jan Marcel Janik, die für den Internetauftritt, den Liveticker und den Beamer samt Leinwand in der Halle mit den aktuellen Ergebnisständen verantwortlich sind.

Integrationsgedanke als Ziel

„Das wird alles ziemlich gut angenommen“, freut sich Sven Krausa. Steven Hill und Anna Waldner kümmern sich derweil um das leibliche Wohl. Und da wird den Zuschauern nicht irgendetwas angeboten: „Wir wollten gesundes Essen dabei haben. Daher gibt es Salat und Gemüsesticks“, erklären die beiden Schüler.
Beim Turnier am Berufskolleg geht es indes nicht nur um den sportlichen Charakter. „Das Ziel ist der Integrationsgedanke“, betont Klaus Lohmann, „wir wollen den Austausch zwischen den Schülern fördern.“ Dass die Veranstaltung gerade bei letzteren einen sehr hohen Stellenwert genießt, weiß auch Lehrerin Sandra Köster, die mit einem Augenzwinkern verrät: „Mancher Schüler findet es gar nicht so schlimm, wenn er sitzen bleibt, denn dann darf er im nächsten Jahr noch einmal dabei sein...“