Distanz und Empathie
Schiedsfrau Kirsten Kajdan hört im September auf

Carsten Moritz vom städtischen Fachbereich Recht und Ordnung mit der langjährigen Schiedsfrau Kirsten Kaydan. | Foto: Stadt Bottrop
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Nach 15-jähriger Tätigkeit als Schiedsfrau der Stadt Bottrop legt Kirsten Kajdan zum 13. September ihr Amt nieder. Die freie Stelle der amtierenden Schiedsfrau ist noch durch einen geeigneten Bewerber oder eine Bewerberin zu besetzen.

Bottrop. Bottrop ist in fünf Schiedsamtbezirke unterteilt. In den Bezirken hat die jeweilige Schiedsperson die ehrenamtliche Aufgabe der Streitschlichtung übernommen. Schiedsmänner und Schiedsfrauen gehören seit Jahren zu bewährten Schlichtern in der Gesellschaft.

Hierbei ist es ihre Aufgabe, bei kleineren zivil- und strafrechtlichen Streitigkeiten für eine unbürokratische und kostengünstige Schlichtung zu sorgen. In Gesprächen mit den Parteien wird nach einer für beide Seiten akzeptable Lösung gesucht. Delikte, bei denen die Schiedsleute eingreifen können, sind zum Beispiel Beleidigungen, Nachbarschaftsstreitigkeiten, aber auch Bedrohungen oder Sachbeschädigungen.

Genau eine dieser Schiedspersonen ist Kirsten Kajdan, seit 15 Jahren für den Schiedsamtsbezirk Bottrop II (Bottrop Süd - Ebel, Vonderort, Lehmkuhle). Am 13. September dieses Jahres endet ihre dritte und damit auch letzte Amtszeit. „Ich höre aus freien Stücken auf“, sagt sie zufrieden. Kajdan hat sich im Jahr 2007 auf einen Aufruf in der Zeitung für das Ehrenamt beworben und zählt heute mit zu den erfahrensten Schiedsleuten in Bottrop. Während ihrer Amtszeit ist sie jährlich fünf bis fünfzehn Mal zum Einsatz gekommen. Sie blickt auf eine herausfordernde und interessante Zeit zurück. „Ich hätte es keine 15 Jahre gemacht, wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, dass meine Tätigkeit Erfolg bringt“, sagt Kirsten Kajdan und ergänzt: „Es macht ungeheuer Spaß, aber man muss wissen, es ist sehr zeitintensiv“. Sie empfiehlt für die Ausübung dieses Amtes ein Gleichgewicht von Distanz und Empathie: „Man sollte immer wertfrei mit beiden Parteien umgehen und die Angelegenheit nicht persönlich an sich heranlassen.“

Personen für Schiedsamt schwer zu finden

„Es ist sehr schwer, ehrenamtlich geeignete Personen für das Schiedsamt zu finden“, merkt Carsten Moritz vom städtischen Fachbereich Recht und Ordnung an. Schiedsleute sollen zwischen 25 und 75 Jahren alt, von ihrer Persönlichkeit und ihren Fähigkeiten geeignet sein sowie im Schiedsamtsbezirk wohnen. Weiterhin muss die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter vorhanden sein.

Das Ehrenamt kann dann übernommen werden, wenn nach der Vereidigung der verpflichtende Einführungslehrgang absolviert wurde. „Die Schiedsleute werden vom Bund Deutscher Schiedsleute über Fachlehrgänge auf ihre Aufgabe vorbereitet. Neben den Fachrichtungen wie beispielsweise Nachbarschafts-, Zivil- oder Strafrecht werden die ehrenamtlich tätigen Personen auch in PC-Kursen oder Mediationstechniken aus- und fortgebildet“, erklärt Moritz.

Derzeit ist die Stadt Bottrop noch auf der Suche nach einer geeigneten Schiedsperson (m/w/d) für den Schiedsgerichtsbezirk Bottrop II (Bottrop Süd - Ebel, Vonderort, Lehmkuhle). Interessenten für dieses Ehrenamt können sich beim Fachbereich Recht und Ordnung an Carsten Moritz (70-3257, carsten.moritz@bottrop.de) wenden.

Autor:

Lokalkompass Bottrop aus Bottrop

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