Ein Abend mit Shakespeare

Begrüßung auf Shakespeare-Art
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" Und sie hub an, überliefert zu sprechen..."- dieses Hüsch-Zitat fiel mir ein, als Eveline Siegert das zahlreich erschienene Publikum in der Lebendigen Bibliothek mit wohlgesetzten, gereimten Worten willkommen hieß. Hier wurde sofort klar, dass wir uns in einer völlig anderen Zeit befanden. In diese, nämlich ins Elisabethanische Zeitalter vor 400 Jahren, entführten uns die Schauspieler Marjam Azouma und Frank Sommer gleich im ersten Teil des interessanten und vergnüglichen Abends. Sie schufen einen Rahmen für die Werke Shakespeares, die an diesem Abend im Mittelpunkt stehen würden.

Ratespiel

Zuerst einmal galt es, herauszufinden, wie "fit" denn das Publikum war: Mit Zitaten, die einzuordnen waren, und anschließend auch mit herrlich komisch dargestellten Pantomimen des Gauklers Jens Finke, wurden Hinweise gegeben. Und es ist festzustellen: das Publikum kannte seinen Shakespeare! "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan..." - das konnte nur Othello sein. Heftiges Pusten, wilde Wellen - das war sicher "Der Sturm"...
Dann folgten einzelne Szenen, sehr beeindruckend von den beiden Schauspielern gelesen und dargestellt. Ein bisschen "Hamlet", ein bisschen "Macbeth", die Balkonszene aus "Romeo und Julia", ein Dialog aus dem "Kaufmann von Venedig" - das alles mit wenigen Requisiten auf der kleinen Bühne gespielt.

Musik

Unterbrochen wurden die Szenen vom wunderbaren Spiel der Gruppe ChamberJazz um Georg Dybowski. Die Musiker waren aber nicht nur mit kurzen Stücken zu hören, sondern halfen bisweilen auch gekonnt, die schauspielerischen Möglichkeiten zu ergänzen. So erklang z.B. Matthias Keidels ganz leises Saxofon, als Lady Macbeth eine Eule zu hören glaubte. Und oft waren Texte und Musik in einem einfühlsamen Wechselspiel verbunden.

Gelungener Abend

Das gespannt lauschende Publikum konnte sich in der Pause - eingeläutet durch den genießerisch schmatzenden Gaukler - mit Currywurst, Wraps und Getränken erfrischen, bevor es in den zweiten Teil des gelungenen Abends ging.
Am Ende war Eveline Siegert wieder mit ihren Akteuren auf der Bühne. In der Verabschiedung ging es noch einmal um die so klug von Shakespeare beschriebenen Lebensalter des Menschen, der ja doch auch nur ein (Schau-)Spieler ist!

Autor:

Andrea Döing aus Bottrop

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