Aidshilfe möchte mit neuem Projekt an Schulen aufklären

Aidshilfe-Mitarbeiter Michael Brackhagen ist für das neue Projekt tätig. | Foto: Michael Kaprol
  • Aidshilfe-Mitarbeiter Michael Brackhagen ist für das neue Projekt tätig.
  • Foto: Michael Kaprol
  • hochgeladen von Nina Heithausen

„Wir wollen nicht in einer wartenden Position sein, sondern offen auf die Schulen zu gehen“, sagt Michael Brackhagen von der Aidshilfe Bottrop. Und deshalb hat die Organisation in diesem Jahr das Projekt „Die Aidshilfe vor Ort“ ins Leben gerufen.

Damit möchte sie Aufklärungssarbeit zu Themen wie Verhütung, HIV, Aids und sexueller Orientierung auf der persönlichen Ebene an den weiterführenden Schulen im Stadtgebiet leisten. „Die wenigsten finden selbst den Weg in unsere Beratungsstelle“, so Michael Brackhagen. Denn wenn es nur um reine Informationen geht, seien ein paar Klicks im Internet für die meisten einfacher zu erreichen.

Doch ist dies auch sinnvoller? „Das Risiko an Halbwissen zu geraten, ist dabei sehr hoch.“ Und daher möchte die Bottroper Aidshilfe nun versuchen, direkt an die jungen Menschen heranzutreten und eine Brücke zu den Schulen schlagen. Zielgruppe des Projekts sind vorwiegend die Schüler und Lehrer. Geglie-dert ist es in vier Bausteine. Einmal im Quartal wird Aidshilfe-Mitarbeiter Michael Brackhagen den Schulen vor Ort in einem ruhigen Raum als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Ein Projekt mit vier Bausteinen

In dieser „Sprechstunde“ soll sofort Antwort auf aufkommende Fragen gegeben werden. „Wir wollen den Jugendlichen so die Möglichkeit geben, auch persönliche Fragen zu stellen“, sagt Brackhagen. Ein weiterer Baustein ist die Begleitung des Unterrichts. Dort werden die entsprechenden Themen altersgerecht im Klassenverband in Form von Rollenspielen oder Diskussionsrunden behandelt. Diese Unterrichtsbesuche sollen vorwiegend in den siebten, achten und neunten Klassen stattfinden. Auch der „anonyme Briefkasten“, der im kommenden Jahr in allen beteiligten Schulen angebracht werden soll, ist ein Bestandteil des Projekts. Dort kann jeder anonym einen Zettel einwerfen und Probleme ansprechen, denen in der Öffentlichkeit vermutlich das Schamgefühl im Weg stehen würde. Als vierten Baustein plant die Aidshilfe ein Weiterbildungsangebot für die Lehrkräfte.

Aufklären, Veranwortungsbewusstsein stärken, Brücken schlagen, Hemmschwellen überwinden – die Bottroper Einrichtung möchte mit ihrem Projekt „Aidshilfe vor Ort“ mindestens in den nächsten drei Jahren den Schulen als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.