Hundebesitzer in Welheim haben Angst vor Parovirose

Silke, Simone und Bettina haben nicht allein Angst vor Giftködern: Einige Tiere in Welheim sind von der Hundeseuche Parovirose betroffe. | Foto: Michael Kaprol
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"Im Batenbrockpark sieht es gut aus - da gibt es Hundebeutel und jede Menge Abfalleimer", sagt Bettina Eickholt. "Leider ist das aber die Ausnahme", ärgert sich die Hundezüchterin.

Sie geht mit ihren sieben Hunden auch gerne auf dem Gelände des Kleingartenvereins Nappenfeld im Fuhlenbrock spazieren.
"Dort wurde ein Giftköder ausgelegt - eine Jagdwurst mit blauen Körnern, wie der Tierarzt festgestellt hatte", so Eickholt. "Der Hund konnte gerettet werden, die Polizei wurde benachrichtigt. Aber alles blieb ergebnislos." Auf dem Gebiet des Kleingartens sucht sie vergeblich nach Mülleimern. "Die Kleingärtner ärgern sich, dass Hundebesitzer die Hinterlassenschaften nicht wegmachen", weiß sie.

Fehlende Mülleimer

Sie hat immer Kotbeutel dabei und sammelt sofort auf. "Abfalleimer gibt es nur am Kinderspielplatz und an der Tennisanlage. Die zwei, die es hier einmal gab, wurden demontiert und leider nicht wieder aufgebaut. So bleibt den Hundebesitzern nichts anderes übrig, als die vollen Beutel mit sich herumzutragen."
Das allerdings machen scheinbar nicht alle Hundebesitzer: "Einige Leute schmeißen die gefüllten Beutel auch in den Wald oder dekorieren damit Äste", weiß die Züchterin. Und wenn die Hinterlassenschaften liegen bleiben, kann das auch gefährlich werden: Die Ansteckung bei Parvorirose erfolgt vorwiegend durch Speichel und die Aufnahme von infiziertem Kot. Parvorirose ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung und eine der häufigsten infektiösen Todesursachen beim Hund. "In Welheim wurden sechs Hunde Opfer dieser Krankheit, fünf haben es nicht überlebt, beim sechsten ist es noch ungewiss, ob er es schaffen kann", erzählt Silke Holzhäuser. "Hundehaufen sind gefährlich für die Tiere, und deshalb müssen sie unbedingt sofort entfernt werden. Aber im Welheimer Park gibt es genau drei Mülleimer, und die quellen unheimlich oft schon über."
Besonders gefährdet seien Welpen und Hunde, die nicht geimpft sind. "Bei Bewurmung oder Erkältung wird die Impfung aber nicht sofort", weiß Bettina Eickholt. "Über eine Titer-Bestimmung kann man feststellen, ob der Hund ausreichend geimpft ist."
Die Parvorirose könne jeden Hund treffen, besonders gefährdet seien Rassen wie Rottweiler, Dobermann, Labrador, oder Deutscher Schäferhund. "Großen Ansammlungen von Hunden sollte man besser fern bleiben", rät Eickholt. "Gesünder für den Hund wäre es, wenn er nirgendwo mehr schnüffeln würde - aber das kann man den Tieren nicht abgewöhnen. Wer sich unsicher ist, ob sein Tier krank ist, sollte besser einen Bluttest machen lassen. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis fünf Tage."
Am Welheimer Park sind bereits Flyer mit einer Warnung aufgehängt. "Die Hundebesitzer müssen sich vorsehen, und auf jeden Fall ihr Tier impfen lassen", rät Bettina Eickholt. Silke, Simone und Bettina haben nicht allein Angst vor Giftködern: Einige Tiere in Welheim sind von der Hundeseuche Parovirose betroffe. 

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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