Sie heulen bald wieder - aber nur zur Probe: 22 Sirenen in Bottrop installiert

22 solcher Sirenen wurden im Bottroper Stadtgebiet aufgestellt. Gestern waren sie ganz kurz  - als kleiner Sirenentest - zu hören. | Foto: Michael Kaprol
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  • 22 solcher Sirenen wurden im Bottroper Stadtgebiet aufgestellt. Gestern waren sie ganz kurz - als kleiner Sirenentest - zu hören.
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Großbrände, Gefahrgutunfälle, außergewöhnliche Unwetterlagen oder Bombenentschärfung mit großflächiger Evakuierung - in solchen Fällen werden demnächst Sirenen erklingen. 22 wurden in Bottrop aufgestellt.

Wer die 70er Jahre schon erlebt hat, wird sich an die Probealarme jeden Samstag wahrscheinlich erinnern können. "Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre, mit dem Ende des Kalten Krieges wurde das abgeschafft", erinnert sich der Erste Beigeordnete Paul Ketzer. "Die alte Motorsirene war nicht nur teuer, sie hat auch statische Probleme verursacht", weiß der Leiter der Feuerwehr Kim Heimann. Auch mit den neuen Medien gibt es kein System, das flächendeckend warnen kann. "Nicht jeder hat ein Smartphone - ohne ein 'wecken' der Bevölkerung funktioniert kein Warnsystem flächendeckend", so Paul Ketzer.
In ganz NRW werden diese Sirenen installiert. In Duisburg ist das abgeschlossen, Essen ist noch im Aufbau. Probealarme werden einheitlich in allen Städten zu den gleichen Terminen und Uhrzeiten stattfinden. "Zur Zeit ist eine drei Minuten-Beschallung geplant, die unter der Woche morgens stattfinden soll", sagt der Leiter der Feuerwehr. "Wir wollen uns aber dafür einsetzen, dass einer der Alarme vormittags, der zweite am Wochenende oder abends stattfindet - denn nur so kann man wissen, ob das System auch im privaten Umfeld funktioniert." Auf kleineren Gebieten wird per Lautsprecherfahrzeugen gewarnt.
Durch die Sirenen wird nur bekanntgegeben, dass etwas passiert ist. Was es ist, darüber muss man sich im TV, im Radio oder im Internet schlau machen. "Man muss individuell gucken, was zu tun ist", so Heimann.
240.000 Euro kostet das neue System, vom Land wird es mit 100.000 Euro bezuschusst. Mit etwa 8.000 Euro pro Jahr als Folgekosten für die Wartung rechnet die Feuerwehr.
Bevor die Probealarme stattfinden, wird die Bevölkerung umfangreich informiert. "Die jüngere Generation kennt diese Alarme nicht mehr", so Paul Ketzer. "Wir müssen das vorbereiten, damit die Leute wissen, was kommt." Verschlafen kann man diesen Alarm wohl eher nicht: Die Sirenen haben etwa 120 Dezibel.

Sirenentöne

  • Warnung: Eine Minute andauernder auf- und abschwellender Heulton
  • Entwarnung: Eine Minute gleichbleibender Dauerton
  • Feuerwehr-Einsatz: 3x15 Sekunden Dauerton mit jeweils sieben Sekunden Pause dazwischen (Vollalarm für alle Feuerwehrkräfte
  • Probealarm: Der genaue Ton des Probealarms steht noch nicht fest und wird sich nach dem offiziellen Warnerlass des Innenministeriums NRW richten. 

Was tun bei Sirenenalarm

Die Feuerwehr Bottrop empfiehlt folgende Handlungen bei Sirenenalarm:

  • Informationen über die Gefährdung einholen - über die WarnApp NINA oder über die Facebook-Seite "Feuerwehr Bottrop" oder über Twitter "Feuerwehr Bottrop" und gegebenenfalls schützende Räume aufsuchen. 
  • Fenster und Türen schließen
  • Klimaanlage und Belüftungssysteme ausschalten
  • Kindern und hilfsbedürftigen Personen helfen
  • Nachbarn im Haus über die Situation informieren
  • Ruhe bewahren und nur bei akuten gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder eintretenden Schadensereignissen den Notruf 112 wählen 
Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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