Fußball: Der SV Rhenania und die Herkulesaufgabe in der Landesliga

Zwei Mal traf Rhenania (in weiß-blau) in den letzten Wochen auf Dostlukspor. | Foto: Michael Kaprol
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Seit Tagen, ja seit Wochen herrscht beim SV Rhenania Bottrop Vorfreude und Euphorie auf die neue Saison. Die erste in der Landesliga seit mehr als 40 Jahren.

„Wir werden jedes Spiel in der neuen Spielklasse genießen. Jetzt sind wir drin, jetzt wollen wir auch drin bleiben“, lächelt Oliver Dirr. In der Winterpause der vergangenen Saison hatte der Coach erklärt, bei einem guten Start in die Rückrunde ein Wörtchen an der Tabellenspitze der Bezirksliga mitreden zu wollen. Seine Mannen nahmen ihn beim Wort – sogar mehr als das. Das Team vom Blankenfeld erspielte einen Sieg nach dem anderen, holte 37 Punkte und schoss 45 Tore – Quoten, an die sonst keiner der Konkurrenten heran kam. So war es drei Spieltage vor dem Saisonende perfekt: Der SV Rhenania steigt in die Landesliga auf.

Und für Letztere schuftet die Dirr-Elf seit Anfang Juli. Woche um Woche, beinahe Tag um Tag. Laufeinheiten, Taktikblöcke, Standardsituationen, Testspiele. „Von den Ergebnissen her bin ich sehr zufrieden“, erzählt der Trainer, „in den Spielen, die über 90 Minuten gingen, haben wir nur gegen Rot-Weiß Oberhausen verloren, und das ist ein Oberligist. Wir wissen, dass wir gut drauf sind, auch wenn das Spielerische sicher noch ausbaufähig ist.“ Und so wird wohl auch der kleine Dämpfer, den die Rhenanen bei der Feldstadtmeisterschaft kassierten, keinen Knackser im Selbstvertrauen verursacht haben. Denn dort unterlag das Team im Halbfinale dem Bezirksligisten und Vorjahreskonkurrenten Dostlukspor mit 3:4.

„Wenn wir den Klassenerhalt in der Landesliga schaffen, ist dies höher einzuschätzen als der Aufstieg in der letzten Saison.“

Hochkarätige Neuzugänge gab es derweil am Blankenfeld nicht. „Wir haben kein Geld in die Hand genommen“, betont Dirr. Mit David Gajda und Manuel Ephan wechselten zwei Akteure vom VfB Bottrop zum SV Rhenania. Hinzu gesellt sich der zuletzt vereinslose Mittelfeldspieler Ilhab Khatoun. Die restlichen Neulinge kommen allesamt aus der vereinseigenen A-Jugend. Dazu zählen aktuell Torwart Robin Göbler, Mittelfeldmann Marvin Polak und Abwehrspieler Robin Müller. Demgegenüber stehen nur zwei Abgänge. Marc Schäffler verließ den Verein Richtung GWR Meiderich, Mark Schwonnek wird ab sofort die eigene dritte Mannschaft in der Kreisliga B unterstützen.

Eine junge Truppe also, auf die die Verantwortlichen am Blankenfeld setzen. „Wir wollen uns auf Jahre hin mit einer guten Jugendarbeit in der Landesliga etablieren“, so der Übungsleiter, für den selbst als Ziel erst einmal nur der Klassenerhalt auf dem Zettel steht. „Ich habe die Kader der anderen Teams gesehen. Wir sind in keinem der Spiele der Favorit.“ Einen einstelligen Tabellenplatz müssen die Rhenanen erreichen, um am Saisonende nicht zu den sechs Absteigern zu gehören.

Eine Herkulesaufgabe, wie Coach Dirr meint, aber keineswegs unmöglich: „Ich bin überzeugt, dass es für uns reichen kann. 42 Punkte sind unser Ziel. Gegen wen wir die holen, ist egal.“ Und geht es nach ihm darf seine Elf vermutlich schon am am kommenden Sonntag, 25. August, mit der Punktejagd beginnen. Denn dann gastiert der Aufsteiger direkt zum Derby beim VfB Bottrop im Jahnstadion. „Wir sind der Außenseiter“, erklärt der SVR-Trainer, „der VfB ist schon in der Landesliga angekommen. Er wird völlig berechtigt als Nummer eins in der Stadt gesehen, einen Stellenwert, den sich der Verein in den letzten Jahren erarbeitet hat.“ Einen Stellenwert, den Oliver Dirr aber auf lange Sicht auch liebend gerne ein bisschen ankratzen würde. „Ich wäre ziemlich stolz, wenn mal in fünf, sechs Jahren einer sagt: Der Dirr hat Rhenania vor den VfB gebracht.“

Saisonauftakt
Rhenania startet am Sonntag, 25. August, 15 Uhr, Jahnstadion, beim VfB Bottrop. Weiter geht es am 1. September zu Hause gegen den Mülheimer SV 07.

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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