Baumpflege? Was kommt danach...?

Schweres Gerät, um die Bahntrasse zu lichten.
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Die an der Thomasstraße und am Brückenweg angekündigten "Baumpflegearbeiten" (im Stadtanzeiger vom 31. Oktober 2015) entpuppen sich doch wohl eher als Baumverstümmelungen und komplette Fällungen. Da fragt man sich doch, was das noch mit Pflege zu tun haben soll. Fachgerechte Schnittmaßnahmen an Stadtbäumen sollten in der Regel nicht auffallen, so Peter Klug, Sachverständiger für das Gebiet "Baumpflege, Standsicherheit von Bäumen sowie Gehölzwertermittlung".
Das in der Stadt Castrop-Rauxel vermehrt Bäume gefällt werden, ist dem einen oder anderen besorgten Bürger schon aufgefallen. Diese allgemeine Tendenz scheinbar kostenaufwendige Pflegemaßnahmen durch radikale und langfristig wohl günstigere Kappungen und Fällungen zu ersetzen, ist deutlich zu erkennen und degradiert die ehemalige "Europastadt im Grünen" zur Baumunfreundlichen Gemeinde. Ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die Tierwelt. Eichelhäher, Grünspecht, Waldohreule und Eichhörnchen werden seltener gesichtet. Doch es ist nicht nur der schnelle Griff zur Kettensäge der Sorgen bereitet, sondern die mangelnde Transparenz.
Die Bäume, die die Bahntrasse des RB 43 säumten, hatten eine bestimmte Funktion: Die Vibrationen und den Lärm des vorbeifahrenden Zuges zu dämmen. Vergangenes Jahr wurde dieser Schutz bereits durch sogenannte Baumpflegemaßnahmen arg verringert und nun diese Jahr erneut - die durch die zwei Strürme anfallenden Fällungen nicht mitgezählt. Die vorbeifahrenden Züge sind jetzt schon deutlich lauter und auch die Vibrationen sind in den angrenzenden Häusern deutlicher zu spüren. Welchen Einfluss dies auf die teilweise schon älteren Häuser haben wird, wird sich noch zeigen.
Doch was passiert mit den wenigen Bäumen, die noch (!) übrig sind? Werden sie nächstes Jahr auch erst gekappt, nur um sie dann Monate später komplett zu fällen? Was kommt danach? Wird wieder aufgeforstet? Wird eine Schallschutzmauer errichtet? Von der Stadt Castrop-Rauxel wird man als Bürger und Anwohner der Bahntrasse wohl nichts erwarten können - für den Bereich sei ja die Deutsche Bahn zuständig. Aber wenigstens mehr Informationen und mehr Transparenz hätten wir sehr wohl erwarten können.

Schweres Gerät, um die Bahntrasse zu lichten.
Keine Pflege: Erst kappen, dann fällen.
Autor:

Anna Em aus Castrop-Rauxel

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