Gespräch mit Marianne Scheer
Wildgehege feiert 50-jähriges Bestehen: Ein Rückblick

Mit dem Wildgehege verbindet Marianne Scheer eine besondere Beziehung. "Ich habe die Geschichte von Anfang an miterlebt", sagt sie. Foto: Archiv
  • Mit dem Wildgehege verbindet Marianne Scheer eine besondere Beziehung. "Ich habe die Geschichte von Anfang an miterlebt", sagt sie. Foto: Archiv
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

Im Jahr 1963 erwarb die Stadt Castrop-Rauxel das Grutholz und begann damit, den Wald als größtes stadtnahes Erholungsgebiet zu erschließen. 1969 entstand das rund vier Hektar große Wildgehege. Jetzt feiert es sein 50-jähriges Bestehen. Dass es noch besteht, ist dem Einsatz engagierter Bürger zu verdanken, denn 2004 drohte dem Wildgehege das Aus.

Aus finanziellen Gründen wollte die Stadt seinerzeit Waldflächen verkaufen und das Wildgehege schließen. Dagegen setzten sich Bürger zur Wehr. "Wir haben Unterschriften gesammelt", blickt Marianne Scheer zurück. Das "wir" schließt Barbara Luther und Heike Kastel mit ein. Schließlich wurde ein Bürgerbegehren durchgeführt. "7.751 Bürger sprachen sich für den Erhalt des Wildgeheges aus. Ein beeindruckendes Votum, an dem der Rat der Stadt nicht vorbeikam. Er lenkte ein. Im Juli 2004 stimmte er einstimmig für den Fortbestand des Geheges", sagt Marianne Scheer.

Förderverein besteht seit 2004
Im April 2004 wurde der gemeinnützige Förderverein "Wildgehege Grutholz" gegründet. "Er unterhält das städtische Gehege. Bürger übernehmen ehrenamtlich die Pflege und Fütterung der Tiere und halten das Gehege in Ordnung. Die Kosten bestreitet der Verein aus Spenden, Mitglieds- und Patenbeiträgen sowie aus dem Erlös von Aktionen."

Meilensteine
Der Förderverein hat 98 Mitglieder. Marianne Scheer wurde 2005 Vorsitzende. Eigentlich habe sie kein Amt (mehr) übernehmen wollen. "Ich hatte genug Ehrenämter in Kirche und Schule", sagt sie lächelnd. Doch es kam anders ...
Für Marianne Scheer gibt es in der Geschichte des Wildgeheges zwei prägnante Meilensteine: "Zum einen, dass wir 2005 dank der Unterstützung der Sparkasse einen neuen Zaun bekommen haben. Zum anderen, dass im Dezember 2005 ein Vertrag mit der Stadt abgeschlossen wurde. Sie hat weiterhin die Verkehrssicherungspflicht. Das könnte der Förderverein auch gar nicht leisten."

Kindern die Natur näherbringen
Was er aber – ebenso wie eine Waldlehrerin, die seit 2007 ehrenamtlich im Wildgehege im Einsatz ist – leisten kann, ist Aufklärungsarbeit. Dies sei eine der größten Herausforderungen der Zukunft, meint Marianne Scheer. "Es ist so wichtig, den Kindern die Natur näherzubringen. Wie sollen sie sie schützen, wenn sie keine Ahnung von ihr haben?" Heutzutage wüssten die Kinder viel weniger über die Natur als früher. "Das Thema gehört oftmals nicht mehr zu ihrer Lebenswirklichkeit. Daher ist die Aufklärungsarbeit in den vergangenen Jahren für uns zunehmend wichtiger geworden."

Wünsche für die Zukunft
Und was wünscht sich Marianne Scheer für die Zukunft des Wildgeheges? "Es ist ein schönes Ziel für Familien aus Castrop-Rauxel und Umgebung. Ich wünsche mir, dass wir weiterhin eine so große Unterstützung erfahren wie bisher. Und ich hoffe, dass wir immer ausreichend viele Ehrenamtliche haben werden, die die Tiere versorgen." Derzeit befinden sich 24 Tiere (13 Dam- und elf Sikawild) im Wildgehege.

Aktionstag
- Das 50-jährige Bestehen des Wildgeheges wird im Rahmen des jährlichen Aktionstages gefeiert.
- Er findet am Samstag (18. Mai) von 14 bis 17 Uhr statt.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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