Bauausschuss stimmt für Bebauung
Ende der alten Eiche scheint besiegelt

Die 250 Jahre alte Eiche an der Emscher wird wohl der Wohnbebauung weichen müssen.  | Foto: Grüne
  • Die 250 Jahre alte Eiche an der Emscher wird wohl der Wohnbebauung weichen müssen.
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Die etwa 250 Jahre alte Eiche auf dem geplanten Baugebiet "Wohnen an der Emscher" nördlich der Heerstraße wird wohl nicht mehr viel älter werden. Im Bauausschuss wurde am Donnerstag (28. März) der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefällt, der das Fällen der Eiche und der übrigen rund 300 Bäume vorsieht. Endgültig wird der Rat am Donnerstag (4. April) entscheiden.

Im B3 sorgte das Thema wie in den Monaten zuvor für Diskussionen. Anwohner der Heerstraße bezweifelten, dass Bürger Einfluss auf das Verfahren nehmen konnten. "Hat die Stadt Angst, dass der Investor zurücktritt, wenn die Eiche stehen bleibt?", fragte Astrid Stoye.

Investor will Eiche nicht erhalten

Der Ausschussvorsitzende Dr. Oliver Lind (CDU) antwortete, dass der Technische Beigeordnete Heiko Dobrindt im Anschluss an den Ortstermin der Politik am 7. März mit dem Investor gesprochen habe. Dieser habe deutlich gemacht, dass er nicht zu einer Änderung des Bebauungsplans bereit sei.
"Die Eiche hat Pech, genau an der Stelle zu stehen", sagte Bernd Goerke (SPD). Laut Unterer Landschaftsbehörde sei sie aber nicht schützenswert. Goerke zitierte aus einer Stellungnahme der Stadtverwaltung, wonach die Eiche in einer Kuhle stehen würde, weil das übrige Gelände angehoben werden müsse. Es müsse sichergestellt werden, dass kein Regenwasser hineinliefe. "Der Ausschnitt für den Baum müsste 800 Quadratmeter groß sein", so Goerke.
Udo Weber (Grüne) erklärte erneut, dass nur auf zwei oder drei von insgesamt rund 70 Bauplätzen verzichtet werden müsse, um die Eiche zu erhalten. Zudem kritisierte er, dass die Ausgleichspflanzungen für das Bauareal nicht in Castrop-Rauxel, sondern in den Lippeauen vorgesehen seien.
Yasemin Dittrich (CDU) erinnerte daran, dass die Planung für das Baugebiet bereits mehr als zehn Jahre andauere und nun mit dem vierten Investor verhandelt werde. "Wir sehen, dass es nicht anders geht", sagte sie und verwies auch auf den dringenden Wohnraumbedarf.
CDU und FDP stimmten für den Bebauungsplan. Die SPD sprach sich mehrheitlich dafür aus, wobei sich Rüdiger Melzner enthielt und sich Sabine Seibel vertreten ließ und an der Sitzung als Bürgerin teilnahm. Grüne, Linke, FWI und UBP lehnten den Plan ab.

Bauvorhaben an Laternen aushängen

Mit Blick auf die Kritik der anwesenden Anwohner und Bürger erläuterte Oliver Lind, dass diese zu Recht gesagt hätten, "dass sie relativ spät von der Planung erfahren haben". Er machte den Vorschlag, Vorhaben künftig auf DIN A3-Postern an Laternen auszuhängen. "Ich habe erfragt, dass die Verwaltung das auch gut findet."

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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