Schutz vor dem Starkregen
EUV passt Castrop-Rauxel dem Klimawandel an

Das geplante Hochwasserrückhaltebecken in Obercastrop würde das Überfluten des Stadtgartenteichs verhindern.  | Foto: Demuth
  • Das geplante Hochwasserrückhaltebecken in Obercastrop würde das Überfluten des Stadtgartenteichs verhindern.
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Zum allseits diskutierten Klimaschutz gehört auch die Klimaanpassung, denn Unwetter und Starkregen nehmen aufgrund des Klimawandels zu. Deswegen arbeitet der EUV an baulichen Lösungen, um das Stadtgebiet, wo es nötig ist, besser vor Starkregenereignissen zu schützen.

Als Reaktion darauf, dass der Mühlenteich in Frohlinde im Juni 2013 überflutete, wurde bereits das Gefälle der Straße Mühlenkamp so geändert, dass ein Rückhalteraum entstand. Hatte das Straßenprofil vorher eine Pultform und senkte sich zu den Rinnsteinen hin ab, fällt es nun zur Straßenmitte ab und bildet eine Notfallrinne. „Zusammen mit der Realisierung des Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) auf der ehemaligen Deponie Brandheide gibt es jetzt keine vollgelaufenen Keller mehr am Mühlenkamp“, erklärt EUV-Vize Thorsten Werth-von Kampen.

Schutz für die Altstadt

Auch für die Straße Am Stadtgarten in der Castroper Altstadt hatte der EUV nach einer Möglichkeit gesucht, um den Bereich vor Überflutung zu schützen. Eine Hochwasserrinne wie am Mühlenkamp kommt hier jedoch nicht in Frage. „Für Pkw wäre das eine Superlösung“, so Werth-von Kampen, „aber die Verkehrsbetriebe haben uns mitgeteilt, dass die Busse die Rinne kaputtfahren würden.“
Schon zuvor musste eine andere Idee verworfen werden: Der EUV hatte geprüft, ob es möglich ist, das Regenwasser auf dem Viehmarkt zurückzuhalten. „Das passt vom Höhenentwurf nicht. Wir könnten den Tiefpunkt an der Einmündung Glückaufstraße nicht beherrschen“, bedauert Werth-von Kampen.
Die richtige Lösung für die Altstadt sei das geplante HRB in Obercastrop an der Straße Im Siepen. „Es würde das Überfluten des Stadtgartenteichs verhindern.“ Aber auch hier hakt es bei der Umsetzung. „Die Grundstückseigentümer bereiten uns Probleme, weil wir ihre Grundstücke nicht erwerben können“, so Werth-von Kampen. Daher setzt der EUV seine Hoffnung darauf, wenigstens Gestattungsverträge abschließen zu können. „Es geht ja nur darum, temporär im Bedarfsfall Wiesen und Weiden zu fluten, aber selbst das gestatten uns die Leute nicht.“
Eine Entlastung für die Altstadt bei Starkregen soll zumindest die geplante Hochwassertrasse Landwehrbach zwischen dem HRB Cottenburgschlucht und der Herner Straße bieten. „Hier sind wir im Genehmigungsverfahren.“ Der EUV-Vize geht davon aus, dass es noch in diesem Jahr eine Baugenehmigung geben wird.

Poldergebiete im Norden

Weil sie Poldergebiete sind, besteht in Ickern und Habinghorst die Gefahr, dass das Grundwasser bei Starkregen ansteigt. Wegen der zuletzt trockenen Sommer hat der EUV noch nichts unternommen, „aber wir bleiben dran“, sagt Werth-von Kampen. „Sobald dort Kanalbaumaßnahmen erfolgen, werden wir begleitende Drainagen ziehen, die in natürliche Gewässer münden.“
Bewährt habe sich die Regenwasserbewirtschaftung im großen Teich im Erin-Park, von wo aus das Wasser in den Landwehr- und den Roßbach fließe, erklärt Werth-von Kampen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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