Flüchtlingsintegrationsmaßnahme: Zwölf Asylbewerber unterstützen EUV Stadtbetrieb

Einige Asylbewerber, die zurzeit an der Flüchtlingsintegrationsmaßnahme beim EUV teilnehmen, sowie Vertreter von EUV und Stadtverwaltung auf dem Betriebshof.
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  • hochgeladen von Vera Demuth

Zwölf zusätzliche Kräfte sind zurzeit auf Castrop-Rauxels Straßen unterwegs, um Abfall zu beseitigen und das Stadtbild zu verbessern. Die Asylbewerber arbeiten im Rahmen der Flüchtlingsintegrationsmaßnahme (FIM) für den EUV Stadtbetrieb.

Vom 15. März bis Februar 2019 gilt die Bewilligung des befristeten Arbeitsmarktprogramms, das Teil des Integrationsgesetzes ist. Auch 2017 waren die Asylbewerber bereits für den EUV im Einsatz. "Wir sind heute schon ein Betrieb, der verschiedene Nationen vereint", erläutert EUV-Chef Michael Werner, dass man in der Maßnahme die Chance gesehen habe, sich gesellschaftlich zu engagieren. "Die FIM hilft uns, die Leute kennen zu lernen", ergänzt Bürgermeister Rajko Kravanja.
Darüber hinaus tragen die zwölf Asylbewerber zur Verbesserung des Erscheinungsbilds der Stadt bei. "Wir machen alles, was anfällt", sagt Praxisanleiter Daniel Voß. Dabei geht es um Abfallbeseitung und Grundreinigung, die mit Hilfe der Teilnehmer an der ein oder anderen Stelle nun einmal zusätzlich erledigt werden.
"Ich habe sonst nichts zu tun", erläutert ein Teilnehmer aus Somalia, dass er die Arbeit, ausgerüstet mit Zangen und blauen Säcken, gern macht. "Sie sind froh, wenn sie einen Alltag haben", weiß Voß. Damit, dass sich die Teilnehmer in der Öffentlichkeit bewegten, könne man außerdem dem Vorwurf begegnen, dass Asylbewerber nur herumsäßen, so Kravanja.

Deutsch ist die einzige gemeinsame Sprache

Die Asylbewerber, die beim EUV arbeiten, stammen unter anderem aus Afghanistan, Bangladesch, Pakistan, Guinea, Tschetschenien, Ghana, Somalia und der Türkei. "Man muss mit allen Nationen zurechtkommen", beschreibt Susanne Köhler, kommissarische Leiterin des städtischen Bereichs Asyl und Obdachlose, einen der integrativen Aspekte der Maßnahme. Auch seien die Menschen gezwungen, Deutsch zu reden, so Voß. "Es ist die einzige Sprache, die alle können."
Bis zu 96 Stunden im Monat dürfen die Asylbewerber arbeiten. 80 Cent pro Stunde bekommen sie dafür. "Eine Art Taschengeld", sagt Köhler.
Solange sie im Asylverfahren sind, können die Menschen über die FIM beschäftigt werden. "Jeder Flüchtling wird eingeladen, und wir besprechen mit ihm, welche Angebote es gibt und was er sich vorstellen kann", so Köhler. Wer keines der Angebote annimmt, dem werden die Leistungen nach Asylbewerberleistungsgesetz gekürzt.
Der EUV ist nicht der einzige Einsatzort. Stadtweit nehmen derzeit 66 Asylbewerber an der Maßnahme in verschiedenen städtischen und weiteren Einrichtungen teil.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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