„Ich kenne Herrn Kravanja nicht“: FNR-Leiter Alfred Horn kritisiert „Voreingenommenheit“ bei der SPD

FNR-Leiter Alfred Horn                               Foto: Wengorz

„Man zerstört hier - ohne Not - gewachsene Strukturen“, beklagt Alfred Horn, Leiter der Fridtjof-Nansen-Realschule (FNR). Nachdem die Gremien der FNR einstimmig beschlossen hatten, die Gründung einer Sekundarschule nicht weiter zu befürworten, fordert der Schulleiter nun, weiterhin die Anmeldung von Grundschülern am Standort Lange Straße zuzulassen. Gleichzeitig kritisiert er eine mangelnde Unterstützung bei den Planungen und eine fehlende Gesprächsbereitschaft auf Seiten der SPD.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte sich die FNR aufgemacht, gemeinsam mit der Franz-Hillebrand-Hauptschule Sekundarschule zu werden. Nun ist entschieden: Eine Sekundarschule mit Beteiligung der FNR wird es nicht geben. „Ich hatte mir von dem gesamten Prozess mehr versprochen“, zeigt sich Horn enttäuscht. Letztendlich handle es sich bei der Sekundarschule „um ein Konstrukt, das von der Gesamtschule kaum zu unterscheiden ist.“
So sei die Möglichkeit eines längeren gemeinsamen Lernens dort keineswegs gegeben und ab Klasse 7 würden die stärkeren und schwächeren Schüler in den Hauptfächern voneinander getrennt.
Auch andere Erwartungen würden nicht erfüllt. Man habe beispielsweise ein offenes Ganztagsangebot gewünscht - machbar sei jedoch nur eine gebundene Ganztagsschule, bei der die Kinder verpflichtend an drei Nachmittagen vor Ort seien müssten. Dass man die Lange Straße nicht zum alleinigen Standort einer möglichen Sekundarschule machen würde sowie die zu erwartende Klassengröße, die deutlich höher sei als im Vorfeld angenommen, würde zudem eine individuelle Förderung oder Inklusion nahezu unmöglich machen.
Im Stich gelassen fühlt sich Horn von Politik und Verwaltung. Als die Planungen zur Sekundarschule noch in vollem Gange gewesen sein, habe man keinerlei Unterstützung und Hilfe erhalten, erklärt der Schulleiter und geht von einer „Voreingenommenheit“ gegenüber der Realschule aus. Zugleich kritisiert er Äußerungen von SPD-Chef Rajko Kravanja zur Situation der FNR. Dieser habe nie das persönliche Gespräch mit ihm gesucht. „Ich kenne Herrn Kravanja überhaupt nicht“, so Horn. Nach wie vor sei er gerne bereit, sich mit ihm, mit anderen Vertretern der SPD sowie mit den Kollegen von FHHS und JKG an einen Tisch zu setzen. Ansonsten fordert er eine Erhaltung der FNR - solange dies dem Elternwillen entspreche.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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