Opel-Betriebsversammlung bringt keine Entscheidungen | Die Solidarität wächst

Brachte keine Klarheit: Die Opel-Betriebsversammlung.        Foto: Opel
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Noch immer gibt es für die rund 3.200 Bochumer Opel-Mitarbeiter (darunter 300 aus Castrop-Rauxel) keine Gewissheit. Während Opel-Chef Carl-Friedrich Stracke bei der außerordentlichen Betriebsversammlung am Montag (21. Mai) die geforderten Antworten schuldig blieb, wächst die Solidarität der Beschäftigten untereinander. Auch der Rückhalt durch Politik und Bevölkerung ist groß.

Das hatte Opel-Chef Carl-Friedrich Stracke wohl nicht erwartet. Als die geforderten klaren Bekenntnisse zur Zukunft des Bochumer Standortes ausblieben, reagierte die Belegschaft nicht etwa mit lautstarkem Protest oder Buh-Rufen. Es folgte eisiges Schweigen. „Es war eine ganz spontane Reaktion, die niemand vorher abgesprochen hatte“, berichtet Murat Yaman, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. „Wir sind halt immer für Überraschungen gut“, ergänzt er augenzwinkernd.
An Einigkeit und Zusammenhalt mangelt es den Opelanern nicht. Trotz der immer größer werdenden Unsicherheit, kämpfe man nach wie vor mit aller Kraft für den Erhalt des Werkes. Dabei freut sich Yaman besonders über die große Unterstützung.
„Es war schön zu sehen, dass alle bei der Betriebsversammlung waren“, erklärt er. Neben NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger, Bundestagspräsident Norbert Lammert und IG-Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard, hatten sich zahlreiche weitere Vertreter aus der Politik eingefunden. Ebenfalls vor Ort: Bürgermeister Johannes Beisenherz und die Bürgermeister der von einer möglichen Opel-Schließung betroffenen Kommunen.
Diese sprachen sich nun auch mit einer Resolution für den Erhalt des Werkes aus. „Ein ganz wichtiges Signal“, findet Yaman. „Ich glaube, es bringt sehr viel, weil alles, was hier gesagt wird, ins Englische übersetzt und nach Detroit geschickt wird.“
Deutlich mehr Unterstützung wünscht sich der Castrop-Rauxeler dagegen vom Bund. „Die Länder haben wir auf unserer Seite, im Bund ist die Haltung aber sehr starr. Da kommt nichts“, ist er verärgert.
Nun gilt es, den 28. Juni abzuwarten. Dann will der Opel-Aufsichtsrat eine Entscheidung bekannt geben. Sollte diese negativ ausfallen, „werden wir das nicht hinnehmen. Wir werden auf jeden Fall weiter um den Standort kämpfen“, stellt Yaman klar. „Schließlich hängen fast 45.000 Arbeitsplätze an diesem Werk“.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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