Stimmen zur Bundestagswahl: Kandidaten ziehen ein Fazit

Parteivertreter und Bürger verfolgten den Ausgang der Bundestagswahl am Sonntag im Rathaus. | Foto: Stadt Castrop-Rauxel
  • Parteivertreter und Bürger verfolgten den Ausgang der Bundestagswahl am Sonntag im Rathaus.
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Bundestagswahl am Sonntag (24. September): Wie schätzen die Kandidaten des Wahlkreises 121 (Recklinghausen, Castrop-Rauxel und Waltrop) ihr eigenes Abschneiden und das Ergebnis ihrer Partei auf Bundesebene ein?


Frank Schwabe (SPD):
"33 Prozent der Bürger haben gesagt, sie wählen SPD. Noch weitere acht Prozent haben gesagt, dass sie zwar eine andere Partei präferieren, aber Frank Schwabe wählen. Unsere Strategie des Begegnungswahlkampfes mit 15.000 Hausbesuchen ist aufgegangen. Das Bundesergebnis ist dramatisch schlecht. Jetzt haben wir vier Jahre Zeit, als führende Kraft in der Opposition den Sozialstaat neu zu begründen. Das können wir nur aus der Opposition heraus schaffen."

Michael Breilmann (CDU): "Natürlich hat man sich mehr erhofft, aber im Bundestrend haben wir 8,5 Prozent verloren. Dagegen hält sich der Verlust vor Ort in Grenzen. Das ist ein kleines Trostpflaster. Ziel war es, ein Direktmandat zu erlangen, aber das ist in einer Stadt, die von der SPD dominiert wird, schwierig. Ich bin jedoch froh, dass wir den Abstand zur SPD verringern konnten. Auf Bundesebene haben wir herbe Verluste. Jetzt geht es darum, die AfD inhaltlich zu stellen."

Jan Matzoll (Bündnis 90/Die Grünen): "Das ist ein schwaches Ergebnis. Bis zu einem gewissen Grad liegt es daran, dass die Kandidaten der beiden großen Parteien Castrop-Rauxeler waren und ich eher unbekannt bin. Außerdem wurde nicht wahrgenommen, dass wir neben der Umwelt auch andere Themen haben. Bundesweit gibt es entgegen der Umfragen der vergangenen Monate einen leichten Zugewinn, aber dass wir auf dem letzten Platz gelandet sind, ist nicht schön."

Erich Karl Burmeister (Die Linke): "Bei der Erststimme gut abzuschneiden ist schön, aber wir haben einen Wahlkampf für die Zweitstimme geführt, weil sie wichtiger ist. Und da haben wir Zuwächse. Bei aller Hoffnung, die wir auf ein zweistelliges Ergebnis hatten, ist das Bundesergebnis trotzdem ein Erfolg. Und es sind mehr Menschen zur Wahl gegangen."

Anne Krüger (FDP): "Es gab mal eine Prognose von drei oder vier Prozent für mich. Fast sieben Prozent freuen mich daher sehr. Die Arbeit hat sich gelohnt. Ich bin glücklich über das Bundesergebnis, weil wir jetzt nicht mehr außerparlamentarisch agieren müssen. Darauf haben wir hingearbeitet. In Castrop-Rauxel haben wir bei vielen Wahlen das Bundesergebnis verpasst. Diesmal konnten wir grob mithalten. Das ist bemerkenswert."

Yvonne Adamski (MLPD): „Mit fast 1.800 Stimmen im Kreis Recklinghausen haben Sabine Leopold und ich als die beiden Direktkandidaten der Internationalistischen Liste /MLPD im Kreis ein tolles Ergebnis erzielt. Auch bundesweit erzielte unsere Partei das bislang beste Ergebnis. Klar ist, dass wir den Kampf gegen die AfD verstärken werden.“

Steffen Christ (AfD): „Mit dem Ergebnis habe ich ziemlich genau die Zielgerade getroffen. Das ist ein Erfolg für mich. Die Partei gibt es erst seit vier Jahren, und erst seit dem Austritt Bernd Luckes vor zwei Jahren ist sie richtig präsent. Mit dem Bundesergebnis hätte so vor zwei Monaten niemand gerechnet. Ich auch nicht.“

So wählte Castrop-Rauxel:
http://www.lokalkompass.de/castrop-rauxel/leute/bundestagswahl-2017-so-waehlte-castrop-rauxel-d793298.html

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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