Mein Stadtteil und ich (8): Frohlinde: „Ein kleines, nettes Dörfchen“

„Der ist schön gemacht“, sagt Bernd Grode über den im letzten Sommer angelegten Dorf-Erinnerungsplatz in Frohlinde. Foto: Thiele | Foto: Thiele
  • „Der ist schön gemacht“, sagt Bernd Grode über den im letzten Sommer angelegten Dorf-Erinnerungsplatz in Frohlinde. Foto: Thiele
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„Frohlinde ist ein kleines, nettes Dörfchen“, meint Bernd Grode. Vor 34 Jahren zog er von Dortmund-Kirchlinde hierher. Im achten Teil unserer Serie „Mein Stadtteil und ich“ verrät er, warum er diesen Schritt nie bereut hat.

Ein Spaziergang führte den heute 68-Jährigen nach Frohlinde. „Hier war alles so schön. Es gab fast nur Zwei-Familien-Häuser“, erinnert er sich. Und wie es der Zufall wollte, sah er einen Hinweis auf eine freie Eigentumswohnung, die er prompt kaufte.
Einkaufsmöglichkeiten seien rar in Frohlinde, vor allem seit der Schlecker-Laden geschlossen wurde und der zentral gelegene Kiosk ‚weggegangen‘ sei. Und auch von den drei Gaststätten, die existierten, als Bernd Grode nach Frohlinde zog, sei heute nur noch eine übrig. „Doch es ist alles ganz gut organisiert“, meint er, denn der Bus fahre alle 20 Minuten nach Schwerin, so dass man dort einkaufen könne. Daneben gebe es einen fahrenden Händler, der regelmäßig Produkte, wie Eier und Kartoffeln, anbiete.
„Außerdem haben wir jetzt das Café Mack“, freut er sich. Die Bäckerei sei vor einem knappen Jahr von der einen Seite der Dortmunder Straße auf die andere Seite in den leerstehenden Schlecker-Laden gezogen und habe sich damit vergrößert. „Früher hat man sich am Kiosk getroffen, wenn man Zigaretten und Zeitungen gekauft hat“, so Grode. „Jetzt gibt es stattdessen Zeitungen im Café.“
Auch wegen der freundlichen Frohlinder empfindet er den Stadtteil als sehr lebenswert. „Jemand, der neu hinzuzieht, wird sofort gegrüßt“, erzählt der 68-Jährige. Und als seine Frau vor einem Jahr dem Sportverein beigetreten sei, „wurde sie so herzlich aufgenommen, als ob sie schon immer dazugehört hätte“.
Grode schätzt den Zusammenhalt unter den Frohlinder Bürgern. Dieser komme auch zum Tragen, seitdem es rund um den Jahreswechsel einige Wohnungseinbrüche in der Umgebung gab. „Wir achten auf fremde Menschen und Autos und fragen auch schon mal: ,Hallo, wen suchen Sie‘?“
Auch städtebaulich tat sich in letzter Zeit einiges in Frohlinde, was Bernd Grode begrüßt. So hält er die Gründung der Initiative „Rettet den Mühlenteich“ für eine gute Sache. Und auch der im Sommer 2013 angelegte Dorf-Erinnerungsplatz an der Ecke Dorf-/Wakefieldstraße, der an die landwirtschaftliche Tradition Frohlindes erinnern soll, findet sein Wohlwollen. „Der ist schön gemacht“, lautet Grodes Urteil. Er findet es fantastisch, „dass Menschen Eigeninitiative zeigen. Nur so funktioniert es.“ Grode selbst ist für sein eigenes Bürgerengagement 2010 mit der Ehrennadel der Stadt Castrop-Rauxel ausgezeichnet worden.
Ebenfalls im Sommer 2013 wurde der neue Parkplatz des FC Frohlinde angelegt. „Vorher herrschte dort bei Spielen Chaos“, so der 68-Jährige. Die Bewährungsprobe habe der neue Parkplatz am 8. März beim Flutlichtspiel gegen DSC Wanne-Eickel bestanden. „350 Zuschauer waren da.“
Fußball spielt in Frohlinde Bernd Grodes Meinung nach sowieso eine große Rolle. „Die eine Hälfte ist BVB-Fan, die andere Schalke-Fan.“ Für Probleme unter den Bürgern sorge dies jedoch nicht, sagt er lachend.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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