„Ohne Ehrenamt wäre das städtische Leben reduziert“

Vorstandsmitglied Klaus Hamelmann (l.) und Vorstandsvorsitzender Hendrik Meisel engagieren sich seit neun Jahren im Weltladen. Foto: Vera Demuth
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Zahlreiche ehrenamtlich tätige Castrop-Rauxeler engagieren sich zurzeit bei der Fairen Woche, die noch bis zum 5. Oktober läuft. Zu den Organisatoren gehört auch der Weltladen. Der Stadtanzeiger sprach mit dessen Vorstandsvorsitzendem Hendrik Meisel (25) sowie Vorstandsmitglied Klaus Hamelmann (53) über das Thema Ehrenamt.

Warum ist Ehrenamt wichtig?
Hendrik Meisel:
Ehrenamt hat etwas damit zu tun, dass man sich freiwillig für die Gesellschaft engagiert. Ohne Ehrenamt würden viele Bereiche in unserer Gesellschaft, zum Beispiel DRK und Freiwillige Feuerwehr, nicht mehr funktionieren oder wegbrechen. Es würde das, was Leben in einer Stadt ausmacht, reduzieren.

Sie sind beide seit neun Jahren im Weltladen aktiv. Was treibt Sie persönlich an, sich ehrenamtlich zu engagieren?
Hendrik Meisel:
Meine Mutter war Kundin im Weltladen, und fairer Handel war für mich schon immer eine ganz wichtige Sache. Ich wollte hier ein Schülerpraktikum machen, aber das ging wegen der geringen Öffnungszeiten nicht. Dann bin ich ehrenamtlicher Mitarbeiter geworden. Ich war der jüngste damals, Klaus Hamelmann der zweitjüngste.
Klaus Hamelmann: Mit Mitte 40 habe ich mir gesagt, dass ich nun mal etwas Sinnvolles in meiner Freizeit tun muss.

Was bedeutet fairer Handel?
Klaus Hamelmann:
Für mich ist fairer Handel der direkteste Weg, sich mit den Menschen im Süden zu solidarisieren.
Hendrik Meisel: Fairer Handel ist die direkte Möglichkeit der Armutsbekämpfung und -vermeidung. Es ist eine professionelle Handelsbeziehung, aber mit dem zusätzlichen Aspekt, das sie für alle Beteiligten fair ist. Grundsätzlich geht es um ein friedliches Miteinander auf der Welt.

Im Weltladen gibt es Produkte aus fast 100 Ländern. Können Sie einige Beispiele nennen?
Klaus Hamelmann:
Es gibt zum Beispiel Weine aus Südafrika, Chile und Argentinien, Blechautos aus Madagaskar, Specksteinware aus Kenia. Hinzu kommen unter anderem Süßwaren, Gewürze, Tee, Kunsthandwerk, Fußbälle und Silberschmuck.

Wie viele Ehrenamtliche arbeiten im Weltladen?
Hendrik Meisel:
Zurzeit sind es etwa 15, aber es waren mal mehr als 25. Wir brauchen ehrenamtlich Engagierte und wir werben dafür, ein Ehrenamt nicht erst mit 65 auszuüben. Wir bieten die Möglichkeit, sozusagen berufsbegleitend ehrenamtlich tätig zu sein.

Welche Aufgaben würden auf Ehrenamtliche warten?
Hendrik Meisel:
Da ist die Verkaufs- und Beratungstätigkeit, aber es geht auch um die Begleitung von Aktionen, wie Weinproben oder Schokoladenworkshops. Wer möchte, kann auch neue Themenfelder eröffnen, zum Beispiel Bildungsarbeit in Schulen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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