Ostukraine: Eine Welle der Hilfsbereitschaft

Es ist Donnerstagmittag (19. Februar). Autos stehen in Zweierreihen an der Lange Straße 173. Menschen holen Kisten und Säcke aus ihren Fahrzeugen. Die Hilfsgüter-Aktion für die Ostukraine hat eine Welle der Hilfsbereitschaft in Castrop-Rauxel ausgelöst.

„Ich bin absolut überwältigt“, sagt Martina Lippert vom Verein „Von Menschen – Für Menschen“. Am Vereinsheim an der Lange Straße laufen die Fäden zusammen.

Aufruf

Seit dem Aufruf im Stadtanzeiger habe ihr Handy nicht mehr stillgestanden, lächelt Martina Lippert. Junge und ältere Menschen möchten helfen. „Sie sortieren nicht nur aus, sondern schauen, was sie entbehren können.“
14 Helfer, unter anderem von der Christlichen Gemeinde Bochum, haben alle Hände voll zu tun. Sie stapeln, packen, sortieren, laden auf. „Die Zahl 1.000 werden wir an Säcken, Kartons und Kisten locker überschreiten“, weiß Martina Lippert.

Walter Eisberg fährt mit seinem Wagen vor. Im Kofferraum hat er unter anderem eine Mikrowelle und Kleidung. „Meine Frau war vorhin schon hier und hat Dinge vorbeigebracht. Es lohnt sich zu spenden“, sagt der 74-Jährige.

Indes bringt Karsten Dörr (43) Funktionsjacken, Fleecedecken und Campingzubehör vorbei. „Es ist gut, etwas beitragen zu können, was sofort ankommt“, sagt er. Als Lehrer in Wuppertal habe er viel mit Flüchtlingen zu tun.

Auch Agnes (66) möchte helfen. „Als ich den Aufruf im Stadtanzeiger gelesen habe, dachte ich: ‚Wir haben alles im Überfluss, und das muss jetzt gespendet werden‘“, erklärt sie und packt Kleidung, Bettbezüge und Kopfkissen aus.

Frieda Schaffranka, Ingrid Kästner und Christa Teilmanns von der Kleiderkammer St. Barbara bringen ein Gästebett und Kleidung aller Art vorbei. Überhaupt funktioniert die Kooperation mit anderen Institutionen richtig gut. Franz Niewelt hat die Habinghorster „Wurstküche“ freigezogen, wie er lachend berichtet. „Die Kartons stapeln sich schon Richtung Decke. Die Resonanz ist wirklich der Wahnsinn.“

Transporter in die Ostukraine

Transporter mit Hilfsgütern werden sich am 10. März auf den Weg in die Kriegsregion Donbass machen. Mit an Bord werden auch Rollatoren und Rollstühle sein. „Die Geros hat uns mitgeteilt, dass sie einen ganzen Raum voll mit Rollstühlen und Rollatoren hat“, freut sich Martina Lippert. Auch aus einem Seniorenheim in Holzwickede wird geliefert. Dort arbeitet die Castrop-Rauxelerin Corinna Dzieciol (35). „Ich packe die Sachen ein und bringe sie mit“, ließ sie uns im Vorfeld wissen.

„Es ist wichtig, den Leuten Hilfe zu leisten“, weiß Franz Niewelt. Und das sehen viele Castrop-Rauxeler ganz genauso.

Weitere Infos:
- Wer noch Hilfsgüter abgeben möchte, kann dies am 21., 26. und 28. Februar, jeweils zwischen 12 und 18 Uhr, am Vereinsheim „Von Menschen – Für Menschen“, Lange Straße 173, tun.
- Kleinmöbel und Matratzen können an diesen Tagen nicht mehr angenommen werden. „Nach telefonischer Anmeldung organisieren wir es zu einem anderen Zeitpunkt“, sagt Martina Lippert.
- Telefonischer Kontakt unter: 0179/9121199.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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