Die Kokerei Hansa in Dortmund Huckarde

Eingang zur Kokerei Hansa
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Die Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde ist eine ehemalige Großkokerei und heute ein Industrie-Denkmal, das von der "Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur" gepflegt wird. Die ersten Öfen entstanden 1927 und mit 314 Öfen erreichte die Kokerei 1955 ihren maximalen Ausbau. Damit war eine Koksproduktion von über 5000 Tonnen je Tag möglich. Hauptverbraucher davon waren die Phönix-Hochöfen der Hoesch AG (vorher Union AG).

Kokereien dienen dazu, aus Steinkohle durch hohe Temperaturen unter Luftabschluss alle Neben-Substanzen zu vergasen, so dass der reine Kohlenstoff als Koks übrig bleibt, wie er in Hüttenwerken benötigt wird. Die meisten der anderen entstehenden Substanzen (z.B. Benzol, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Kokereigas) können ebenfalls weiter verwendet werden. Dies geschieht z.B. für Düngemittel, in der Farben- und Pharma-Industrie oder als Stadtgas in Gebäudeheizungen. Der Vorgang des Erhitzen ("Backen") erfolgt wegen einer möglichst gleichmäßigen Wärmeverteilung in sehr schmalen aber hohen und langen Ofenkammern bei ca. 1000°C und dauert ca. 20 Stunden je Beladung. Für das Erhitzen wird üblicherweise nicht das selbstproduzierte Gas verwendet, sondern das weniger hochwertige Gichtgas, das in den Hüttenwerken frei wird.

Die Kokerei kann heute gegen ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden. Man kann auch an Führungen teilnehmen, was unbedingt empfehlenswert ist. Diese Führungen ermöglichen auch die Besichtigung von Bereichen, die nicht frei zugänglich sind und es wird die Funktion der Kokerei anhand des Prozess-Ablaufes erläutert.

Neben den eigentlichen Kokerei-Öfen ist die gut erhaltene Kompressorenhalle ein besonderes Highlight. Hier versahen früher dampfbetriebene Kolbenkompressoren ihren Dienst. Einige davon dienten dazu, das Kokereigas zu verdichten und in die Gasleitungen zu den Verbrauchern zu pumpen. Einer der Kompressoren kann heute im Rahmen der Führungen für einen kurzen Zeitraum mit Pressluft als Dampfersatz in Bewegung gesetzt werden.

Wie in anderen Industriedenkmälern ist es auch auf der Kokerei Hansa interessant zu beobachten, wie die Natur sich nach und nach ihren Raum zurück erobert. Inzwischen haben sich auch schon wieder eine Reihe von seltenen Tier- und Pflanzenarten dort angesiedelt. Fotografisch interessant finnde ich auch immer wieder die vielen kleinen, überwiegend rostigen Details solcher alten Anlagen.

In den Bildunterschriften finden sich teilweise weitere Erläuterungen.
Bitte jeweils das Vollbild nutzen.

Autor:

Armin von Preetzmann aus Castrop-Rauxel

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