„Gruselige Sache“: Für Altstadthändler bedeutete Frühjahrskirmes weitere Einbußen

Bei den Gewerbetreibenden der Altstadt sorgte die Frühjahrskirmes für weniger Vergnügen als für die Besucher. | Foto: Archiv: Thiele
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Während die Frühjahrskirmes mit ihren Fahrgeschäften vom 8. bis 11. April bei vielen Besuchern ein angenehmes Magenkribbeln verursachte, sorgte sie bei Gewerbetreibenden der Altstadt eher für Magenverstimmung. Denn zusätzlich zu den Einschränkungen wegen der Marktplatzumgestaltung hatten sie nun damit zu kämpfen, dass noch weitere Parkplätze wegfielen.

„Das war eine gruselige Sache“, sagt Jens Reiter von Reiter Fashion. Schon seit Mitte der vergangenen Woche habe es fast keine Parkplätze mehr gegeben. Als fatal bezeichnet Martin Goebel von Goebel Florales & Design die Auswirkungen der Kirmes, denn nicht nur der Viehmarkt sei als Parkplatz weggefallen. Außerdem hätten rund um den Stadtgarten die Wohnwagen der Schausteller gestanden, so dass es auch dort keine Parkplätze als Ausweichmöglichkeit gegeben habe. Als Gewerbetreibender könne man während dieser Zeit „eigentlich in den Urlaub fahren“, so Goebel, denn viele Kunden würden nicht kommen.

Verkehrsprobleme

Hinzu kamen Verkehrsprobleme, denn zumindest zweimal ist ein Gelenkbus falsch abgebogen und hat sich festgefahren. „Dahinter war alles verstopft. Die Autos haben 20 Minuten in der Mühlenstraße gestanden“, berichtet Matthias Zimmer, Vorsitzender der Standortgemeinschaft Casconcept. Stattdessen fordert er, dass der Individualverkehr problemlos ein- und ausfließen müsse. „Wenn man die Kirmes nur auf dem Viehmarkt und nicht noch auf der Straße Am Stadtgarten aufgebaut hätte, wäre es nicht ganz so schlimm gewesen. Dann wären Am Stadtgarten und Viktoriastraße für den Verkehr frei gewesen.“

Dies könnte in etwa bei „Castrop kocht über“ so kommen. Das kulinarische Fest findet dieses Jahr bekanntlich vom 25. bis zum 29. Mai auf dem Viehmarkt statt. Dann wird voraussichtlich lediglich die Straße Am Stadtgarten ab Viktoriastraße für den Verkehr gesperrt.
Reiter würde gern grundsätzlich alle Veranstaltungen nicht in der Altstadt, sondern „vor den Toren“, zum Beispiel am Erin-Turm, sehen. Während der Umgestaltung des Altstadtmarktes gilt dies für ihn besonders. „Ich verstehe nicht, wie man in solch einer Situation eine Kirmes stattfinden lassen kann“, sagt er, und Goebel befürchtet, dass es bei der Herbstkirmes „genauso kommen wird wie jetzt auch“.

Herbstkirmes – ja oder nein?

Zimmer erinnert daran, dass die Verwaltung und der damalige Bürgermeister Johannes Beisenherz im vergangenen Jahr gesagt hätten, während der Bauphase keine Kirmessen zu veranstalten. „Das wurde mit der Frühjahrskirmes gekippt, und es hieß, wir gucken mal und unterhalten uns dann.“
Deshalb steht für ihn noch nicht fest, dass es eine Herbstkirmes geben wird. Zwar ist sie auf der städtischen Webseite für die Zeit vom 16. bis zum 19. September terminiert, aber der Casconcept-Vorsitzende verweist auf einen Jour fixe Anfang dieses Jahres mit Bürgermeister Rajko Kravanja und EUV Stadtbetrieb, bei dem nur die Frühjahrskirmes beschlossen worden sei. Daher geht Zimmer davon aus, dass man sich demnächst erneut zusammensetzen wird und dass dann eine Entscheidung über die Herbstkirmes fällt.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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