Neue Moschee? Mevlana-Gemeinde stellte Planungen für Gemeindezentrum auf Schwerin vor

Diese beiden Gebäude an der Dortmunder Straße 175 möchte die Mevlana-Gemeinde zu einem Gemeindezentrum umbauen. Links an das Flachdachgebäude soll außerdem zukünftig eine Moschee angebaut werden. Die Parkplätze werden zumindest bis Ende 2019 erhalten bleiben.
  • Diese beiden Gebäude an der Dortmunder Straße 175 möchte die Mevlana-Gemeinde zu einem Gemeindezentrum umbauen. Links an das Flachdachgebäude soll außerdem zukünftig eine Moschee angebaut werden. Die Parkplätze werden zumindest bis Ende 2019 erhalten bleiben.
  • hochgeladen von Vera Demuth

Zum Sachstand über den geplanten Moscheebau der DiTiB Mevlana-Gemeinde Schwerin an der Dortmunder Straße 175 hatte der SPD-Ortsverein Schwerin-Frohlinde-Dingen am Donnerstag (2. Juni) eingeladen. Zur Moschee selbst gab es dann aber während der Bürgerversammlung doch noch keine Informationen. Zunächst stellte die Gemeinde nur die Pläne für die Umbauten der bestehenden Gebäude vor.

Damit wurde die Frage nach der Optik der zukünftigen Gebetsstätte, die einige Bürger interessierte, nicht endgültig beantwortet. Wie Kubilay Corbaci, Vorstandsmitglied der Mevlana-Gemeinde und Mitglied des SPD-Ortsvereins, erklärte, sei es der Wunsch der Gemeinde, ein Minarett zu errichten. "Die Moschee soll als Moschee erkennbar sein." Dies ließ eine Bürgerin befürchten, dass dann auch Muezzin-Rufe vorgesehen seien.
Auch würde man das neue Gebäude aus Gründen der Akustik und Atmosphäre gern mit einer Kuppel versehen. "Die Frage nach einer Kuppel oder einem Flachdach hängt aber von der Finanzierung ab", so Corbaci.
Bisher gebe es für die geplante Moschee "nur einen Entwurf im Groben", den man nicht habe vorstellen wollen, weil das Gebäude hinterher vielleicht ganz anders aussehe, sagte Corbaci. Von einigen Zuhörern kam aber die Bitte, die Bürger mit einzubeziehen und sobald wie möglich die Pläne zu präsentieren.

Neues Gemeindezentrum

Ganz konkret sind dagegen die Planungen, was mit den Bestandsgebäuden auf dem rund 5.000 Quadratmeter großen Grundstück passiert. Die früheren Gebäude von BALO und der RAG sollen zu einem Gemeindezentrum mit Seminar- und Versammlungsräumen umgebaut werden. Die Unterlagen für die Nutzungsänderung hat Architekt Ümit Ilce bereits bei der Stadt eingereicht.
"Das Herzstück wird ein interkulturelles Café hin zum Kreisverkehr sein", erklärte Corbaci. Dies umfasst einen Außenbereich mit Tischen. Auf die Nachfrage, ob man sich auch vorstellen könne, den Bereich nach hinten zu verlegen, antwortete Corbaci: "Nein, denn die Motivation der Weiterentwicklung unserer Gemeinde ist es ja nicht, uns zu verstecken."
An dieser Stelle warf Heiko Dobrindt, Technischer Beigeordneter, ein, dass die Stadt die Entwicklung positiv begleitet habe. "Wir halten den Standort für richtig", sagte er im Bezug auf das Gelände an der Dortmunder Straße. "Und eine offene Cafénutzung gehört mitten in den Ortskern. Das kann nur eine Bereicherung sein."

Frage nach Parkplätzen

Diskussionsbedarf gab es bei manchen Bürgern zudem wegen der Parkplätze auf dem Areal, die zum Teil öffentlich sind. Den laufenden Vertrag, der noch bis Ende 2019 gilt, hat die Mevlana-Gemeinde vom Voreigentümer BALO übernommen. Corbaci und Dobrindt versicherten, dass man sich wegen der zukünftigen Nutzung der Parkplätze zusammensetzen werde, sobald die baulichen Planungen der Gemeinde konkret seien. Wie Ümit Ilce erläuterte, werde die Gemeinde zusätzlich zu den 13 privaten Parkplätzen etwa 20 weitere benötigen. "Die werden aber nicht immer besetzt sein."
Hintergrund für die neuen Räumlichkeiten der Mevlana-Gemeinde an der Dortmunder Straße ist, dass die bisherige Moschee und das Gemeindehaus an der Bodelschwingher Straße nicht mehr den Anforderungen genügen, da sie als Begegnungsstätte, Versammlungs- und Seminarraum zu klein sind.

DiTiB

- Die DiTiB Mevlana-Gemeinde Schwerin wurde 1979 gegründet. Heute gehören ihr 250 zahlende Mitglieder an.
- Der Dachverband DiTiB (Türkisch-islamische Union der Anstalt der Religion) ist Europas größte Migrantenorganisation und wurde 1984 in Köln gegründet.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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