Sperrmüll wild entsorgt

Nelli Hauser, Roland Nelke, Hans Pölzel und Gisela Schiertz wohnen zwischen 42 und 56 Jahre an der Wittener Straße. "So etwas hat es hier noch nie gegeben", sagen sie mit Blick auf die immer größer werdende wilde Kippe vor ihrer Haustür. Foto: Thiele
  • Nelli Hauser, Roland Nelke, Hans Pölzel und Gisela Schiertz wohnen zwischen 42 und 56 Jahre an der Wittener Straße. "So etwas hat es hier noch nie gegeben", sagen sie mit Blick auf die immer größer werdende wilde Kippe vor ihrer Haustür. Foto: Thiele
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

Sie wohnen zwischen 42 und 56 Jahre im Wohnblock an der Wittener Straße. In letzter Zeit hat sich in den Außenanlagen jede Menge Sperrmüll angesammelt. Und es kommt immer mehr hinzu. "So ein Ausmaß haben wir hier noch nicht erlebt", sagen Gisela Schiertz und andere Mieter. Auch, wenn sie die wilde Kippe nicht verursacht haben, könnten sie dennoch für den Abtransport des nicht bestellten Sperrmülls zur Kasse gebeten werden.

Die Mieter machten das zuständige Wohnungsunternehmen LEG auf die wilde Kippe aufmerksam. Die LEG reagierte mit einem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt. Man bitte die Mieter darum, "alle Ihnen gehörenden Gegenstände bis zum 6. Juli zu entfernen. Nach Ablauf der Frist werden wir die noch vorhandenen Gegenstände (...) umgehend entsorgen lassen", heißt es.
Leider gelinge es nicht immer, den/die Verursacher ausfindig zu machen. Hier sei die LEG in den meisten Fällen auf die Mithilfe der vor Ort wohnenden Mieter angewiesen. "Insofern möchten wir Sie darum bitten, falls Ihnen die Namen der Mieter bekannt sind, die Spermüll unberechtigterweise in den Außenanlagen entsorgen, uns diese schriftlich mitzuteilen. Denn nur so ist es möglich, diese mit den entstandenen Kosten für die Abfuhr des Sperrmülls zu belasten." Falls man keinem Mieter die Kosten anlasten könne, würden sie über die Betriebskosten auf alle Mieter des Hauses umgelegt.
"Auch wir bedauern die Situation an der Wittener Straße", erklärt ein LEG-Sprecher auf Stadtanzeiger-Nachfrage. "Speziell im Falle unserer Mieter, die sich an die Regeln halten und ihren Müll fachgerecht entsorgen, können wir den entstehenden Unmut verstehen." Nichtsdestotrotz gebe es vor Ort Menschen, die ihren Sperrmüll „wild“ entsorgten – und damit auch Unbeteiligte in Mitleidenschaft ziehen würden.
"Wir beziehen uns bei der Umlage auf die Regelungen in unseren Mietverträgen, auf die geltenden gesetzlichen Bestimmungen sowie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs", so der Sprecher. Nach Ansicht des Bundesgerichtshofs (BGH) seien die Entsorgungskosten von Sperrmüll umlagefähig, wenn die Umlage der Beseitigungskosten von Müll im Mietvertrag festgelegt sei und diese Kosten wiederkehrend anfielen. "Beide Faktoren treffen im Falle unserer Wohnanlage an der Wittener Straße zu."
Man würde die Situation sehr gerne im Interesse der Mieter und aller Beteiligten anders lösen, sagt der Sprecher. "Dies ist uns jedoch bislang leider nicht möglich." Trotz einer "kontinuierlichen Sensibilisierung der Mieterschaft zu diesem Thema", unter anderem durch intensive persönliche Gespräche, Umwelttage im Quartier, aufklärende Anschreiben etc., käme es leider immer wieder vor, dass Müll unsachgemäß entsorgt werde. "Wir als Vermieter können und müssen auch nicht stellvertretend kontinuierlich die Kosten für die Entsorgung übernehmen", heißt es weiter. "Vor dem Hintergrund der bisher regelmäßig vorgenommenen Maßnahmen zur Sensibilisierung der Mieter und dem Umstand, dass alle in der Anlage wohnenden Mieter zusätzlich ein Mal im Jahr die Möglichkeit hätten, Sperrmüll kostenfrei durch den EUV Stadtbetrieb abholen zu lassen, ist auch für uns nicht nachvollziehbar, aus welchem Grund es dennoch immer wieder zu Sperrmüllablagerungen im Gelände und in den Gebäuden kommt."

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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