Schulschluss: Hauptschulen werden zusammengelegt

Christiane Bloch von der Schillerschule und Peter Braukmann von der Franz-Hillebrand-Hauptschule bereiten die Zusammenlegung der beiden Schulen ab dem kommenden Schuljahr vor.
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„Es ist ein Problem, eine auslaufende Schule zu sein. Normalerweise gibt es an Schulen immer eine Perspektive. Wir haben das Ende vor Augen“, sagt Peter Braukmann, Leiter der Franz-Hillebrand-Hauptschule (FHHS).

Ab dem kommenden Schuljahr werden die beiden Castrop-Rauxeler Hauptschulen – FHHS und Schillerschule – am Standort der FHHS an der Uferstraße zusammengelegt. Nichtsdestotrotz betonen Braukmann und Christiane Bloch, die die Schillerschule seit zwei Jahren kommissarisch leitet, wie wichtig es sei, eine lebendige Schule zu sein. „Man muss das Schulleben aufrecht erhalten“, so Bloch.
Seit vier beziehungsweise drei Jahren nehmen die beiden Schulen bereits keine Schüler mehr auf, weil es von der Politik so beschlossen wurde. Die verbliebenen Klassen werden ab dem Sommer in der FHHS in Ickern unterrichtet: zwei achte, drei neunte und zwei zehnte Klassen von der Schillerschule sowie eine neunte und zwei zehnte Klassen von der FHHS.
„Wir rechnen mit 220 Schülern“, erklärt Braukmann, der die Leitung der neuen FHHS übernehmen wird. Hinzu kommen zwei Vorbereitungsklassen der Schillerschule, in denen etwa Asylbewerber auf den Schulbesuch vorbereitet werden, mit knapp 40 Schülern.

Vereinigtes Lehrerkollegium

Und auch die beiden Lehrerkollegien werden vereint. Nach dem jetzigen Stand werden fünf der FHHS-Lehrer bleiben und 13 von der Schillerschule hinüberwechseln. „Die Kontinuität ist wichtig, denn der Übergang ist für die Schüler nicht einfach“, weiß Braukmann. Daher sollen auch die Klassenverbände erhalten bleiben.
Nicht zuletzt wegen der bevorstehenden Veränderungen ist der Schulleiter froh, dass die FHHS „dank des Schulträgers eine sehr gute Schulsozialarbeit anbieten kann“. Sechs Personen stehen den Jugendlichen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Um die Zusammenlegung der beiden Schulen so reibungslos wie möglich zu bewältigen, tauschen sich beide Schulleitungen regelmäßig seit dem Ratsbeschluss aus. Auch die Lehrer haben sich schon getroffen. „Sie haben sich die Räume und das Mobiliar angeguckt, aber es gab auch Kaffee und Kuchen, damit die Kollegien zusammenfinden“, so Braukmann.
Inhaltliche Dinge wurden und werden auf Fachkonferenzen diskutiert. „Dort haben wir abgesprochen, welche Lehrbücher wir verwenden, und auch Themen, zum Beispiel für den Deutschunterricht, geklärt“, erläutert Bloch.

Gemeinsames Lernen soll erhalten bleiben

Das gemeinsame Lernen, das seit fünf Jahren an der Schillerschule angeboten wird, soll an der FHHS weitergeführt werden. Der inklusive Unterricht findet zurzeit in einer siebten, zwei achten und einer neunten Klasse statt. „Insgesamt sind es etwa 26 Schüler mit sozialpädagogischem Förderbedarf“, so Bloch. Autisten, Kinder mit einer verzögerten emotionalen und sozialen Entwicklung sowie mit Lernförderbedarf sind darunter. „Wir haben drei Sonderpädagogen“, sagt Bloch über die aktuelle Situation an der Schillerschule. Fürs kommende Schuljahr seien der FHHS ebenfalls Stellen zugewiesen worden, so Braukmann.
Fortgesetzt werden sollen auch die verschiedenen Arbeitsgemeinschaften und anderen Angebote der beiden Schulen, etwa die Musik-AG und das Zirkusprojekt der Schillerschule sowie die Lernwerkstatt, ein berufsorientierendes Projekt der FHHS.
Doch all diese Bemühungen sind nur auf Zeit. Die Planungen sehen vor, dass die ebenfalls auslaufende Janusz-Korczak-Gesamtschule in zwei Jahren mit in das Gebäude der FHHS einzieht. Dann sollen sich diese beiden Schulen Lehrer und Ressourcen teilen. Die Regelung wird für ein Jahr gelten. „Dann ist die Hauptschule in Castrop-Rauxel Geschichte“, blickt Braukmann in die Zukunft.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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