Für Mensch und Natur - Erstes Landschaftsforum 2016 in Haus Vogelsang

In Haus Vogelsang fand das erste Landschaftsforum 2016 statt. Foto: Veranstalter
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Auch wenn Biber, Wolf und Storch wieder heimisch geworden sind, nimmt die Artenvielfalt bei Insekten und anderen Tier- und Pflanzenarten stetig und dramatisch ab. Als Fachorganisation und Veranstalter des Landschaftsforums 2016 nahm Nicole Büsing, Geschäftsführerin der Landschaftsagentur Plus, die Gäste gleich zu Beginn in die Pflicht und forderte zur intensiven Diskussion auf.

Was können die Verantwortlichen im Rahmen ihrer Möglichkeiten besser machen? Wie kann das wichtige Instrument der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung möglichst wirkungsvoll gestaltet werden? Wie kann die Verlässlichkeit in Planungsprozessen für Bauherren und Projektträger verbessert werden.

Das Grußwort übernahm Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, der den Dialog und den Austausch über dieses wichtige Thema begrüßte und die Wichtigkeit des Mit- und Nebeneinander von landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz mit Blick auf die Ressource Fläche betonte.

Grünes Rückrat in NRW stabilisieren

Rund 150 Teilnehmer beteiligten sich an dem Forum. Die vielen Praxisbeispiele machten deutlich, dass ein übergeordnetes, grenzübergreifendes Handeln in Verbindung mit einem guten Management die beste Basis für wirksame Kompensationsmaßnahmen sind.
So plädierte Nicole Büsing für großflächig geplante und zusammengefasste Ausgleichsmaßnahmen, die das grüne Rückgrat in NRW stabilisieren und als wichtiger Baustein die Zielsetzungen im Natur- und Artenschutz wirksam stützen. Allein die Landschaftsagentur Plus setzt im Jahr rund 150 Hektar Fläche für Kompensationsmaßnahmen um. Das Abarbeiten von zahlreichen Einzelmaßnahmen im räumlichen Zusammenhang mit dem Eingriffsort sei aufgrund des beschränkten Angebots potentieller Ausgleichsflächen, insbesondere in den Ballungsräumen, nicht zielführend. Kompensationsmaßnahmen müssten übergeordnet konzipiert werden. Erst dadurch entsteht ein Mehrwert für Mensch und Natur, schafft Planungssicherheit für Baumaßnahmen und reduziert das Konfliktpotential mit anderen Flächennutzern.
Als erster Kreis im Ruhrgebiet, hat der Kreis Recklinghausen Vorrangkorridore für Kompensationsmaßnahmen definiert. Dies bietet eine gute Orientierung für die Maßnahmenumsetzung und für die Etablierung von Ökokonten.

Projekt 2Stromland

In einer Podiumsrunde mit den Bürgermeistern André Dora, Stadt Datteln, Wilhelm Sendermann, Stadt Olfen, und dem Technischen Beigeordneten der Stadt Haltern am See, Wolfgang Kiski, sprachen sich die Beteiligten für grenzübergreifende Ausgleichssysteme aus. Das Projekt 2Stromland ist ein gutes Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines regional bedeutenden Landschaftsraumes. Hier werden Kompensationsmaßnahmen so realisiert, dass nicht nur der formale Ausgleich abgearbeitet wird, sondern darüber hinaus wichtige Synergieeffekte genutzt und gezielt kombiniert werden, unter anderem Hochwasserschutz, Naherholung und Trinkwasserschutz.
Anne Schöps vom Bundesverband der Flächenagenturen in Deutschland forderte im Rahmen des Landschaftsforums 2016 standardisierte Qualitätsanforderungen für Träger von Kompensationsmaßnahmen. Josef Tumbrinck, Landesvorsitzender NABU NRW, verwies auf die gute Zusammenarbeit von Wirtschaft und Umweltschutz in NRW. Er unterstrich die Forderungen seiner Vorredner.
Martin Strauß, Geschäftsführer der Landschaftsagentur Plus, bewertete das erste Landschaftsforum außerordentlich positiv: „Wir haben eine intensive Fachdiskussion erlebt, die nochmals verdeutlicht, wie wichtig das Thema für den Natur- und Artenschutz und für die Planungssicherheit von Baumaßnahmen ist."

Autor:

Lokalkompass Ostvest aus Datteln

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