Jusos gedenken der Opfer des Nationalsozialismus – Stolpersteine erinnern an jüdische MitbürgerInnen

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Datteln. Gelegt um über sie zu „stolpern“. Stolpersteine erinnern an ehemalige jüdische Einwohner, Nachbarn und Freunde, die die Zeit des Nationalsozialismus in großer Zahl nicht überlebt haben. Einige wenige konnten, mit der Hoffnung in anderen Ländern ein neues Leben anfangen zu können, auswandern. Wie die Familie Goldberg, die in die USA oder nach Australien auswandern konnten. Bevor sie vor dem Holocaust fliehen mussten, lebten sie auf der Carl-Gastreich-Straße. Noch heute hält die Stadtverwaltung den Kontakt zu den Nachfahren dieser Familie. Andere Juden in Datteln erging es da anders. Sie wurden deportiert, gefoltert und größtenteils in Riga ermordet.

An die Namen der jüdischen Familien, die in Datteln gelebt haben, sollen die im Pflaster ein-gelassenen Stolpersteine, die Dezember 2011 und 2012 gelegt wurden, erinnern. Goldberg, Löwenberg, Rosenbaum und Hecht sind die Familiennamen der Dattelnerinnen und Dattelner die man auf diesen Mahnmalen wiederfinden kann. Fast alle von ihnen waren Händler und hatten Geschäfte in Datteln. Insgesamt wurden 20 Steine in Datteln verlegt. Sie sind Teil des größten dezentralen Mahnmals der Welt, welches aus 75.000 Steinen (Stand Dezember 2019) besteht. Der Kölner Künstler Gunter Demnig stellt die quadratischen Steine alle per Hand her und verlegt diese schlussendlich auch selbst. Die Namen und die Schicksale der Menschen an den ehemaligen Wohnorten geben noch heute der Zeit des Nationalsozialismus ein Gesicht.

„Laut dem Erfinder der Stolpersteine sollen wir über die gelegten Steine mit dem Kopf und dem Herzen stolpern“, so der Juso-Vorsitzende Pascal Buddäus. „Wir sollen innehalten und uns erinnern. Niemals darf sich das wiederholen“, so Buddäus weiter. Und das liegt laut den Dattelner Jusos an jedem einzelnen von uns. Die Menschen, die heute leben und die die uns folgen werden, haben es in der Hand, dass sich diese schreckliche Zeit nicht wiederholt. Nur wenn man sich erinnert und sich diese Schicksale vor Augen hält, so muss einem jeden klar werden, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus eine moralische und menschliche Grundeinstellung sein muss.

Am 27. Januar gedenken wir in Deutschland, in Europa und auf der Welt der Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee. Die Dattelner Jusos haben anlässlich dieses
Gedenktages die Stolpersteine in Datteln gereinigt. „Wir wollen damit unseren ehemaligen Mitbürgern gedenken“ so der Stellvertretende Juso-Vorsitzende Tim Tonguc „Für uns gehört das zur verantwortungsvollen Aufgabe hinzu, unsere Gesellschaft und Jugend auf diese Ver-brechen aufmerksam zu machen“. Nach der sorgfältigen Reinigung kann man wieder die Namen und die Schicksale der Dattelner Bürgerinnen und Bürger erkennen.

Autor:

Pascal Buddäus aus Datteln

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