Mamas Liebling (5)

Lavinia Victoria ist Mamas ganzer Stolz. Daniela Hoppes ist freiberufliche Journalistin und schreibt für den Stadtspiegel über ihr neues Leben mit ihrem kleinen Liebling.
  • Lavinia Victoria ist Mamas ganzer Stolz. Daniela Hoppes ist freiberufliche Journalistin und schreibt für den Stadtspiegel über ihr neues Leben mit ihrem kleinen Liebling.
  • hochgeladen von Daniela Hoppes

„Ohhh, darf ich mal schauen?“ Wenn sich wildfremde Menschen plötzlich an deine Fersen heften, um einen Blick in deinen Kinderwagen zu werfen, und dann ein noch langgezogeneres und entzücktes „Ohhhhh“ von sich geben, ist das schon gewöhnungsbedürftig. Aber irgendwie auch schön.
Mit Baby unterwegs zu sein, ist ein bisschen so wie mit Hund. Man kommt mit allen ins Gespräch. Jeder gibt seinen Senf dazu und erzählt mal mehr mal weniger interessante Sachen. Und natürlich gibt es auch immer kluge Kommentare: „Oh, ist die süüüß!“ (Sind das nicht alle Babys?), „Ist die aber schon groß!“ (Ach nee, schau dir mal Mama und Papa an, die sind auch nicht gerade klein), „Schläft sie schon durch?“ (Kein Kommentar…).
Am besten finde ich aber die Baby-Fans, die sich Mama und Papa ganz genau anschauen, dann das Baby, und dann versuchen zu erkennen, wem das Baby denn nun ähnlich sieht. Fremde Menschen, wohlbemerkt. Unvergessen die Verkäuferin im Kindergeschäft, die sich uns drei erst ausgiebig anschaute und dann meinte: „Sieht dem Papa ähnlich, glückliches Kind!“ Entsetzt schaute ich die Dame an, die dann ihre unglückliche Formulierung bemerkte und vor Scham fast im Boden versank. „Es gibt doch so ein Sprichwort, das sagt, wenn Mädchen ihrem Papa ähnlich sehen, sind es glückliche Kinder!“ Aha, den hatte ich auch noch nicht gehört.
Wenn Babys auf die Welt kommen, sehen sie angeblich immer erst einmal ihren Vätern ähnlich. Ein Trick der Natur, damit der Papa das Kind sofort akzeptiert und nicht sagt: „Nee, das ist nicht von mir!“ Später dann, hatte ich das Gefühl, verändert das Baby sein Aussehen täglich. Manchmal sieht es aus wie ein Zwilling von mir, manchmal sehe ich nur den Papa, und manchmal sehe ich eine gelungene Mischung. Ich glaube, es ist mit das schönste Hobby von frisch gebackenen Eltern, sich das Baby stundenlang anzuschauen und Ähnlichkeiten zu vergleichen. Ja, wir Eltern dürfen das.
Schließlich kommt irgendwann die Zeit, wo nicht mehr das Äußere, sondern der Charakter verglichen wird. „Unsere Tochter hat wieder nicht aufgeräumt, das hat sie von dir!“ „Man ist die heute zickig, das hat sie wohl von dir!“ Bevor es soweit ist, genieße ich also das stundenlange Schauen und Vergleichen und wünsche mir einfach nur, dass mein Baby ein glücklicher Mensch wird - egal, ob es mehr von Mama oder von Papa hat.

Autor:

Daniela Hoppes aus Datteln

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