Dattelner Tafel informiert - „Armut macht krank“

Waffeln backen, Spenden sammeln und informieren - diese Aufgabe übernehmen die  ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Dattelner Tafel (v.l.) Gabi Klein, Christel Fischer und Bärbel Biehl. Foto: Pospiech
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Waffeln backen, Spenden sammeln und informieren - diese Aufgabe übernahmen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Dattelner Tafel des Caritasverbandes zum wiederholten Male in der Fußgängerzone. Der Infostand steht unter dem Jahresthema des Deutschen Caritasverbandes: „Armut macht krank“.
Christel Fischer ist schon seit zwölf Jahren ehrenamtlich bei der Dattelner Tafel tätig. Ob bei der Warenausgabe oder beim Waffelbacken - die Dattelnerin hilft immer da, wo man sie braucht. Die 72-Jährige sagt: „Dass Armut krank macht, sehen wir jeden Tag. Allein bei der letzten Warenausgabe hatten wir drei akute Fälle bei jungen Leuten. Eine Person erlitt einen Kreislaufzusammenbruch, eine andere hatte einen Migräneanfall und einer dritten Person ist schlecht geworden.“
Die Mitarbeiter der Dattelner Tafel wundert das nicht. Sie wissen: „Wer lange arbeitslos ist, erfolglos dutzende Bewerbungen schreibt, der leidet auch körperlich.“ Die Statistik belegt, dass Arbeitlose rund doppelt so häufig krank sind wie Erwerbstätige.
Ursula Kuchta, Leiterin der Dattelner Tafel: „Wer über längere Zeit arbeitslos ist, bleibt selten gesund. Finanzielle Engpässe, schlecht isolierte Wohnungen und eine unausgewogene Ernährung sind dafür nicht einmal der Hauptgrund. Das Gefühl, immer mehr den Anschluss ans normale Leben zu verlieren, drückt auf die Psyche.“
Je länger die Arbeitslosigkeit dauert, desto schwieriger wird es für die Betroffenen, mit ihrer Lebenslage fertig zu werden. Absagen von Arbeitgebern kratzen am Selbstwertgefühl, der notorisch leere Geldbeutel zwingt zum Sparen und führt oft zum Abbruch von Beziehungen. Das macht krank: Langzeitarbeitslose haben ein erhöhtes Risiko für Herz- und Kreislauf-erkrankungen, Diabetes oder chronische Lebererkrankungen. Und: Arme Menschen gehen seltener zum Arzt.
Die Dattelner Tafel trägt durch die Abgabe von Gemüse, Obst, Molkereiprodukten, Brot und zuweilen auch Grundnahrungsmitteln zu einer erschwinglichen gesunden Ernährung bei. Über die Sozialberatung wird von Krankheit und Armut bedrohten Menschen Kontakt zu sozial-medizinischen Betreuungsmöglichkeiten vermittelt sowie Unterstützung bei der Finanzierung rezeptfreier Medikamente und der Beantragung von Zuzahlungsbefreiung für rezeptpflichtige Medikamente geleistet.
Die Dattelner Tafel ist auf Spenden angewiesen. Ursula Kuchta: „Wir freuen uns sowohl über haltbare Grundnahrungsmittel als auch über Geldspenden.“

Kontakt

Caritasverband Datteln e.V., Dattelner Tafel, Heibeckstraße 20. Sozialberatung: Donnerstag, 14 bis 17.30 Uhr, Tel. 02363/357024; Montag und Mittwoch, 9 bis 11 Uhr, Tel. 02363/565616; E-Mail: tafel@caritas-datteln.de.

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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