Europäische Kommission lobt "DINsLAKEN"

Spiritus Rektor Alfred Grimm und die DINsLAKEN / Foto: cd
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Kabinettsmitglieder der Europa-Regierung auf Lohberg: Mal-Aktion ideal für „Europäische Kulturhauptstadt“.
Die vor Monaten ganz Dinslaken erfassende Bett-Laken-Mal-Aktion „Mein DINsLAKEN“ hat am Samstag bei der „Extraschicht“ auf Lohberg Zigtausende begeisterte Betrachter - und sogar Freunde in der Europäischen Regierung in Brüssel gefunden! Europa-Parlamentarier und Kabinettsmitglieder der Europäischen Kommission (der Europa-Regierung) wurden von Bürgermeister Heidinger über die Extraschicht-Drehscheibe D1 Zeche Lohberg geleitet. Wichtiger Programmpunkt laut Extraschicht-Broschüre neben dem Finale der katalanischen Theatertruppe Artristras auf Lohberg: „Besucher verirren sich im DINsLAKEN-Labyrinth und gestalten es mit unter Anleitung des Künstlers Alfred Grimm.“ Dr. Heidinger war Schirmherr der DINsLAKEN-Malaktion, zu der Ihr Niederrhein-Anzeiger und Grimm als unser Künstlerische Kurator 2009 mit großem Echo aufgerufen hatten.

Auf dem Weg zur riesigen Kohlenmischhalle hatten Samstag ein Dutzend Helfer zahlreiche Kisten der eingelagerten DINsLaken-Kunstschätze geöffnet und die Stoff-Gemälde der Einsender (Kindergärten, Schülergruppen, Privatpersonen) erneut aufgehängt. Wegen häufiger Regengüsse und stürmischer Windböen konnten die DINsLAKEN draußen nicht komplett aufgehängt werden. Aber eine große Auswahl war zusätzlich durchgehend, wie bei schlechtem Wetter vorgesehen, in der alten Lohn- und Lichthalle der Zeche im Trockenen bis nachts zu sehen. Zigtausende aus dem gesamten Ruhrgebiet und teils mit Sonder-ICEs von überall her angereisten Besucher haben so schmunzelnd die unglaubliche Kreativität Dinslakens in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit bewundern können. Die internationale Delegation der Brüssel-Vertreter (dort war vor Jahren die Vergabe der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas ins Ruhrgebiet und die Mittel-Freigabe entschieden worden) war noch in der RAG-VIP-Lounge des Lobes voll für die DINsLAKEN-Idee: „Das ist Europäischer Kultur-Gedanke, wie wir ihn meinen!“, freute sich - auf Englisch mit wiederum anderssprachigem Akzent - ein weibliches hochrangiges Mitglied der Delegation.

„DINsLAKEN“ spiegeln Europa im Revier wider

Besonders erfreute die europapolitischen Delegierten, schwerpunktmässig aus dem Politik-Bereich Arbeit und Soziales, dass sich die wahrhaft europäische Struktur der Ruhrgebiets-Randlage Dinslaken in den gestalteten Laken widerspiegelt: Da hängt das Bild vom kleinen Türken-Jungen aus Lohberg mit dem Sehnsuchts-Flieger zum Bosporus neben dem des Hiesfelder Mädchens und dem einer Oma – Ruhrgebiet und Niederrhein, historischer Industrie-Standort und Mittelzentrum mit Kaufkraft – all das spiegelt sich in den Motiven der kraftvollen DINsLAKEN. Sie tragen (folgt man dem Publikums-Interesse und auch dem erschienener Kunst-Fachleute ) den Gedanken der Kulturhauptstadt weiter, als so manches Werk der im „Kreativ.Quartier“ eingemieteten selbst zum Künstler Definierten. (Könnte man als MieterIn eines solchen „Ateliers“ auch gleich einen offiziell anerkannten „KünstlerInnen-Status“ samt Talent und Kreativität mitmieten, die RAG könnte sich vor Mietgesuchen nicht mehr retten). An das im zehnten Jahr enorm erfolgreich stetig wachsende Konzept der „Extraschicht“ hängte sich schon die Essener Vermarktungs-GmbH Ruhr.2010 einfach mit dem Etikett „Das ist diesmal unser Sommerfest!“ dran und entsandte den zweiten Geschäftsführer.

Das Brüsseler Kabinetts-Mitglied Dr. Max Uebe, enger Mitarbeiter des Europäischen Sozial-Kommissars (EU-Arbeitsminister) Laszlo Andor und u.a. zuständig für Europäische Nachbarschaftspolitik fasste seinen Eindruck von der Dienstreise (zuvor hatte die Delegation andere Standorte der überall im Revier erfolgreichen zehnten „Extraschicht“ besucht) für den NA zusammen: Mit der originellen Idee der Aktion Mein DINsLAKEN und den ausgehängten Ergebnissen sei hier vor Ort etwas Unnachahmliches aus der Mitte der Bevölkerung entstanden, was für ihn die Idee der Europäischen Kulturhauptstadt auf geradezu ideale Weise widerspiegele.
Shuttle-Bus auf Shuttle-Bus spuckte im Viertelstunden-Rhythmus über 9000 Besucher aus, die sich dieser neuen, Drehscheibe der „Nacht der Industriekultur“ anvertrauten.

Weltkultur vor gigantischer Industriekulisse

Es hat sich bewährt, dass 2009 alle an einem Strang gezogen haben, Lohberg zum Erfolg, zur Drehscheibe zu machen und die Extraschicht hier zu halten. Um im Kulturhauptstadtjahr 2010 dann noch ein Schippchen draufzulegen. (Die Macher vor Ort, Silke Pollack, Gesa Scholten und Thorsten Kirchberger vom Stadtmarketing DINAMIT mit ihren vielen Helfern haben wieder mal gezaubert!). Die erst „frisch geschlossene“ Zeche und ihr Bilderbuch-Arbeiterviertel Lohberg gegenüber dem Zechentor rund ums Ledigenheim, sie und ihre Malocher und Bewohner aus der Vergangenheit, sie haben es verdient.
(Text: Caro Dai / Fotos: cd / Heinz Kunkel)

Hier ein Film von der 10. Extraschicht im Ruhrgebiet.

Autor:

Günter Hucks aus Dinslaken

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