"MIA" - Die Fremde im Klassenzimmer

Anna Scherer spielt Mia. Eine junge Roma die möchte, dass ihr zugehört wird. Sie ist auf der Suche nach ihrer Schwester und trifft dabei auf die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Realschule GHZ. Foto: Jana Perdighe
  • Anna Scherer spielt Mia. Eine junge Roma die möchte, dass ihr zugehört wird. Sie ist auf der Suche nach ihrer Schwester und trifft dabei auf die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Realschule GHZ. Foto: Jana Perdighe
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Im 2. Klassenzimmerstück der Dinslakener Burghofbühne treffen die Schülerinnen und Schüler auf Mia. Nach einem lauten Gespräch auf dem Gang klopft sie an die Klassenzimmertür und tritt ein. Auf dem Stundenplan steht Gesichte. Statt der Lehrerin steht heute aber eine junge Frau vor ihnen.

Mia erklärt, dass sie aus Hamburg kommt und auf der Suche nach ihrer Schwester ist. Nach und nach erfahren die Mädchen und Jungen der 8. Klasse mehr über das Leben der jungen Frau. Sie berichtet über die Gefahren, die in ihrer Heimat entstanden sind und warum sie mit ihrer Familie vor vielen Jahren nach Deutschland gekommen ist. Mia erzählt mit welchen Anfeindungen sie, ihr Vater und auch ihre Geschwister noch heute in Deutschland zu kämpfen hat.

Nicht immer gibt es ein happy End
Immer wieder gerät sie von Ihrer eigenen Geschichte in diverse Phantasien - in Geschichten mit einem happy End. Ihre Schwester ist vor zwei Jahren verschwunden und so macht sich Mia selbst auf die Suche nach ihr.
Das Stück ist kein Frontaltheater an sich. Auch spielen die Schülerinnen und Schüler keine Rolle. Sie sind sie selbst. „Jede Aufführung ist anders, da die Jugendlichen immer anders reagieren. Zwischenrufe sind im Klassenzimmertheater sogar erwünscht“, erklärt die Theaterpädagogin und Schauspielerin Anna Scherer.

In Dinslaken wird „Mia“ in den 8. Klassen des GHZ (Realschule und Gymnasium), im THG und an der FAS aufgeführt. Im Anschluss an die Unterrichtsstunde können die Schülerinnen und Schüler mit Anna Scherer und Nadia Blank, Dramaturgin der Burghofbühne über das Stück sprechen.

Herkunft ist in der Kunst und der Musik nicht wichtig
„Mit Kunst und Musik in allen Formen erreicht man Kinder und Jugendliche aller Nationen und Religionen“, betont GHZ-Schulleiter Bernd Saalfeld. Dass die Aufführung möglich ist, ist auch Thomas Grosse von der Kulturkantine (Kuka) und seinen Gästen zu verdanken. Mit dem gespendeten Eintritts-Geld von einem euro unterstützt Grosse schon seit vielen Jahren Kinder und Jugendprojekt in Dinslaken und Umgebung. „Für mich ist es wichtig, solche Projekte zu unterstützen und jedem Kind die Möglichkeiten zu bieten, mit Musik und Kunst in Berührung zu kommen“, so Grosse. „10 Leute, die alle eine andere Sprache sprechen, können trotzdem zusammen Gitarre spielen“, spricht der Leiter des Walzwerks aus.

Autor:

Janutschka Perdighe aus Dinslaken

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