"Muh" bald Luxus?

Kommen höhere Steuern auf tierische Produkte, fürchten die Bauern existentielle Probleme. Foto: Kreisbauernschaft Wesel
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Kreisbauernschaft warnt vor Folgen einer Bevormundung

Das Umweltbundesamt fordert höhere Steuern von 19 Prozent auf tierische Lebensmittel. Das ruft Protest bei den Bauern hervor. Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Wesel, Wilhelm Neu, besispielsweise sieht darin eine Bevormundung der Bürger. Mit fatalen Folgen.
Denn schließlich seien Fleisch, Milch und Eier nicht nur Lieferanten lebensnotwendiger Nährstoffe und Mikronährstoffe, sondern in ihrer optimalen Zusammensetzung kaum austauschbar. Es könne deshalb keine Lösung sein, diese hochwertigen Lebensmittel für große Teile der Bevölkerung unerschwinglich zu machen und sie so zu einer einseitigen Ernährung zu verleiten. Das Risiko, dass Verbraucher auf wertvolles Eiweiß, inklusive Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, zugunsten von mehr Fett und Kohlenhydrate verzichteten, sei zu groß. Dies sei nicht zu rechtfertigen. „Milch und Fleisch sollen für jeden zugänglich sein“, fordert der Vorsitzende.
Neu empfiehlt, sich an die Ernährungshinweise der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu halten.
„Mehr als zwei Drittel der weltweiten Agrarfläche sind Grünland“, so der Vorsitzende. Diese Flächen könnten nicht zur Lebensmittelerzeugung genutzt werden außer durch Gras fressende Tiere wie Rinder und Schafe. Deshalb auch die Wiederkäuer immer wieder anzugreifen, sei kontraproduktiv, so Neu. Dagegen müsse jedem klar sein, dass eine Hochleistungskuh den Liter Milch umweltfreundlicher erzeuge, als eine mit wenig Leistung, denn der Methanausstoß pro Kilogramm Milch sei dann deutlich geringer. 2014 stammten sieben Prozent der deutschen Gesamtemissionen an Treibhausgasen aus der Landwirtschaft. Allein das Achtfache, 57 Prozent, der Emissionen kommen beispielsweise aus der Energiewirtschaft (39 Prozent) und aus dem Verkehr (18 Prozent). Weitere Daten dazu sind nachzulesen unter www.situationsbericht.de.

Kommen höhere Steuern auf tierische Produkte, fürchten die Bauern existentielle Probleme. Foto: Kreisbauernschaft Wesel
Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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