Die Entscheidung ist gefallen: Nein zur Sekundarschule - ja zur Gesamtschule - Realschule zieht um
Benötigt wird ein Kompromiss

Am Dienstag sprach sich der Rat der Stadt Dinslaken für eine zweite Gesamtschule und damit gegen die Fortführung der FAS aus. | Foto: Lisa Peltzer
  • Am Dienstag sprach sich der Rat der Stadt Dinslaken für eine zweite Gesamtschule und damit gegen die Fortführung der FAS aus.
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Seit Monaten in Dinslaken ein Thema: die Entwicklung der Schullandschaft. Am vergangenen Dienstag hat der Stadtrat in einer langen, sehr langen Sitzung entschieden: Die Friedrich-Althoff-Sekundarschule nimmt ab kommenden Schuljahr keine Anmeldungen mehr auf und läuft bis 2024 aus. Die Realschule Hiesfeld wird zu Volkspark ziehen und im Hiesfeld wird zum Schuljahr 2020/21 eine zweite Gesamtschule für Dinslaken eröffnen.

Doch einmal von Anfang an. Die erst im Jahr 2012 gegründete Sekundarschule am Volkspark hatte nach einem guten Start ausreichend Anmeldezahlen. Im Jahr 2013 waren es 116 Mädchen und Jungen die von der Grundschule in die FAS wechselten. Dann, 2015 sind die Anmeldungen stark zurück gegangen. „Schon 2015, in diesem Jahr lagen 58 Anmeldungen vor, haben wir ein Schreiben von der Bezirksregierung erhalten“, betont Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann. "Denn Schulen sind gesetzlich geregelt. Es gibt Vorgaben, die wir einzuhalten haben.“

So ist festgelegt, dass Sekundarschulen 3-zügig sind oder mindestens 60 Anmeldungen vorliegen müssen. 2018 haben sich lediglich 41 Eltern und Kinder für die moderne Einrichtung am Volkspark entschieden. Ein Grund für dieses unzureichende Ergebnis sieht Jahnke-Horstmann in der geringen Akzeptanz der Sekundarschulen. In NRW gibt es 117 Sekundarschulen, etwa ein drittel davon leitet unter zu wenigen Anmeldungen.

„Es liegt uns am Herzen, klar und transparent zu informieren“, betont Pressesprecher Dr. Marcel Sturm.

Ein weiterer Faktor, der für eine zweite Gesamtschule spricht, sind die Anmeldeüberhänge an der Ernst-Ballach-Gesamtschule (EBGS). Wie Christa Jahnke-Horstmann und Thomas Termath berichten, werden jährlich 30-40 Schülerinnen und Schüler abgewiesen. Einundvierzig Dinslakener Schulkinder besuchen die Gesamtschule Hünxe. Die hat aber schon angekündigt, dass künftig keine Aufnahmen aus Dinslaken möglich sind.

Wie geht es weiter?

„Alle Schüler, die derzeit an der Real- und Sekundarschule sind, können ihre Schullaufbahn bis zur Klasse Zehn am Standort fertig machen. Wenn die Schulen das so wollen“, betonte Jahnke-Horstmann klar. Dazu wurden Schulkonferenzen einberufen die sich bereits dazu geäußert haben. Die FAS möchte bis zur Auflösung im Sommer 2024 am Standort Volkspark bleiben. Die Realschule möchte mit dem Beginn der fünften Klassen 2022 am Volkspark, komplett umziehen.

Im Jahr 2022 sind es 6 FAS-Klassen die in den zwei Folgejahren ihre Abschlüsse machen. „Beide Schulen können nicht parallel am Standort Volkspark laufen“, so Termath. Man benötigt neben Unterrichtsräumen ja auch mehrere Lehrerzimmer und Schulleiterbüros. Dazu ist ein zeitnahes Treffen mit den Schulleitern und der Verwaltung geplant. „Wir streben einen Kompromiss an“, so die Schuldezernentin.

Dass das Gymnasium in Hiesfeld gefährdet sei, sehen Christa Jahnke-Horstmann und Thomas Tremata keines Wegs. Das Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) und das Theodor-Heuß-Gymnasium (THG) werden in ihrer Zügigkeit begrenzt. Die EBGS wird im Jahrgang 2019/2020 einmalig 8-zügug gehen, dann auf 5 Züge begrenzt werden. Für diesen großen Jahrgang wird dann in der Klasse 7 eine Hauptschulabschluss-Möglichkeit angeboten.

Die Realschule zieht in das moderne Schulgebäude am Volkspark. Das Einzugsgebiet vergrößert sich. Der Standort ist für eine 4-zügige Schule bis zur Klasse 10 ausgelegt. Die ProZent GmbH hat für einen Gesamtschul-Umbau am Volkspark Kosten von 6 bis 10 Millionen Euro veranschlagt. Bei dem Gebäude in Hiesfeld ist eine Sanierung so oder so erforderlich. "Die Flächen und Räumlichkeiten reichen für eine 5-zügige Gesamtschule aus“, so Jahnke-Horstmann.

„Wir sind von dieser Entscheidung überzeugt und haben es uns nicht leicht gemacht. Sehen hier aber ein dringendes Erfordernis und waren uns über die Sorgen, Ängste und auch den Widerständen der Eltern bewusst“, sind sich Christa Jahnke-Horstmann, Thomas Termath und Marcel Strum einig.

Eine Informationsveranstaltung vor den Anmeldungen im Februar ist geplant. Zur dieser Veranstaltung werden sich auch die weiterführenden Schulen mit ihren Konzepten vorstellen. Den Termin geben die lokalen Redaktionen rechtzeitig bekannt.

Autor:

Janutschka Perdighe aus Dinslaken

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