Dinslaken: "extrem out - Gemeinsam gegen Salafismus"

SPD-Ratsherr Ali Kaya vom Dinslakener Bündnis gegen Rechts.

Das Dinslakener „Bündnis gegen Rechts“ geht in die Offensive und will mit Jugend-Projekten salafistischen Tendenzen entgegen wirken.

Oft bekommen Eltern die Wesensveränderung ihrer Kinder gar nicht mit. Schule, Ausbildung, Studium und das Erwachsenwerden sind in der heutigen Zeit nicht einfach. Viele erleben tagtägliche Ausgrenzung.

SPD-Ratsherr Ali Kaya (kam als Kind aus der Türkei an den Niederrhein): “Wann ich das erste Mal bewusst Diskriminierung erlebt habe? Da war ich schon im Beruf. Das war an der holländischen Grenze. Dort wurde ich ohne Visum nicht reingelassen. Im Gegensatz zu meinen deutschen Gewerkschafts-Kollegen, die mit mir auf dem Weg nach Amsterdam zu einer Tagung waren. Ich war auch noch der Referent! Und nur weil die Grenzpolizei Mitleid mit mir hatte, bin ich doch noch zu meinem Vortrag gekommen. Meine Kumpels und ich haben zusammen gehalten, egal wo her jemand kam. Wir wussten früher, wo Arbeit zu finden war und hatten eine Perspektive. Das ist heute nicht mehr so. Besonders schlimm ist, dass plötzlich uralte Vorurteile auf beiden Seiten wieder eine Rolle spielen: Ängste in den Muslimischen Gemeinden vor Diskriminierung und für manche Deutsche ist plötzlich wieder die „völkische Abstammung“ wichtig.“, so Ali Kaya.

In Dinslaken haben sich geschätzt 25 junge Männer radikalisiert und sind dem Aufruf zum sogenannten „Heiligen Krieg“, dem Dschihad der Salafisten gefolgt. Kämpfen mit der Terrororganisation des IS im Irak und Syrien. Darunter auch Jugendliche mit „urdeutschem“ Hintergrund. Diese sogenannten „Konvertiten“ fallen oft durch besonderen Fanatismus auf. Das vom Bündnis gegen Rechts / SGP Oberlohberg e.V. (im Rahmen des Bundes-Programmes „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“) will nun mit dem Projekt „extrem out - Gemeinsam gegen Salafismus“ gegen das Anwerben von jungen Menschen für diesen religiös verbrämten Terror vorgehen.

Zusammen mit dem Liberal-Islamische Bund e.V. (LIB) und in Kooperation mit dem Ibis Institut soll ein Nachfolgeprojekt des preisgekrönten Projekts „Muslim 3.0“ nun in Dinslaken umgesetzt werden.

Unter der Leitung von Lamya Kaddor - Religionspädagogin, Islamwissenschaftlerin und Vorsitzende des Liberal-islamischen Bundes e. V., Rabeya Müller, Islamwissenschaftlerin, muslimische Theologin, Religionspädagogin, sowie Gandhi Chahine (Regie, künstlerische Gestaltung) sollen 10 - 15 Jugendliche im Alter zwischen 15 - 25 Jahren an die Analyse des Salafismus bis zur Wertschätzung der Gesellschaft heran geführt werden.
Von Oktober bis November wird u. a. in Gesprächskreisen und Rollenspielen auch mit andersgläubigen Jugendlichen gearbeitet und diskutiert, um gemeinsam eine neue Haltung und auch Respekt und Achtung vor der Kultur des jeweils anderen zu lernen. (Text:cd).

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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