Kinder brauchen eine starke Lobby!

Andreas Blanke (l.) traf sich mit dem NA zum Plaudern. Danach fuhr der grüne MdL- Kandidat direkt zum Wahlkampftermin mit NRW-Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann ins Dinslakener Dachstudio.
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Auch im NRW-Überraschungswahljahr 2012 stellt der Niederrhein
Anzeiger wieder zahlreiche Kandidaten auch mal
privat vor:

Ein Termin jagt den anderen. Aber Essen und Trinken muss selbst ein Blitzwahlkämpfer. Und so treffen wir Andreas Blanke zum „Kandidat-Privat“- Interview bei Pasta Verde und Espresso im Oberhausener Kultur Café. Das liegt nicht weit vom Wahlkreisbüro von MdB Bärbel Höhn. Wo er als Vorstandsprecher der Oberhausern Grünen auch seinen politischen Arbeitsplatz und in den nächsten Wochen das Hauptquatier für seinen Wahlkampf aufgeschlagen hat.

Andreas Blanke (Jahrgang 1964) hat als 18-jähriger bei seiner allerersten Wahl die Grünen gewählt. Und seit dem eigentlich immer nur Grün: „Ich bin ein klassischer Quereinsteiger. Sicher hab ich beim ersten Mal auch ein bisschen aus Protest grün gewählt, weil mein damaliger Chef Fraktionschef der CDU war.“ (Andreas Blanke ist gebürtiger Wuppertaler).

Offiziell grün seit 2007

Bei den Grünen eingetreten ist er erst 2007. „Ja, es gab einen konkreten Anlass: Das neue Kinderbildungsgesetzt der damaligen schwarz-gelben Regierung in Düsseldorf. Wo ein gewisser Christian Lindner sich durch brutale Streichungen im gesamten Bildungsbereich besonders hervor getan hat.“ Blanke weiter: „ Meine beiden Töchter waren davon konkret in ihren Kitas betroffen.“

Meine Frau (die ihren Beruf als Krankenpflegerin sehr liebt) und ich hatten seinerzeit beschlossen, dass ich erstmal die Familien- und Erziehungsarbeit übernehmen sollte. Und seitdem leite ich unser „kleines Familienunternehmen“, spielt der gelernte Werbekaufmann scherzhaft auf einen bekanten TV-Spot an. „Wenn man sich für die Interessen von Kindern und deren Erzieher und Erzieherinnen einsetzt, wird man fast automatisch in den Elternbeirat gewählt. Das ging dann in der Schule meiner Tochter gleich weiter, Stadtelternrat und Vorsitzender Landeselternrat KiTa-NRW macht man dann auch noch gleich mit. Und dann kommt irgendwann der Punkt, wo man merkt, dass man nur organisiert etwas erreichen kann.

„Wiederholungstäter“

Die Grüne Bildungspolitik, die kein Kind zurück läßt und gleichzeitig so viel individuelle Förderung wie möglich möchte, war und ist auch mein Ansatz. Daher bin ich dann auch konsequeterweise auch Mitglied geworden. Und jetzt kandidiere ich für diese Ziele auch für den Landtag. Hier bin ich Wiederholungstäter: 2009 habe ich für einen anderen Oberhausener Wahlkreis schon einmal kandidiert.“

„Ich glaube an die Ehe“

Andreas Blanke ist ein bekennender Familienmensch und mit „Wiederholungstäter“ spielt er auch ein bisschen auf seine zweite Ehe an: „Ich glaube an die Ehe!“. Aus erster Ehe hat er ebenfalls ein Kind. Und will sich auch im Landtag ganz konkret für die Teilhabe aller Kinder an Bildung und Chancengleichheit einsetzen.“Ich kenne die Situation aus eigenem Erleben: Mit der Sekundarschule hat auch die CDU nach jahrzehntelangem Klassenkampf für gesellschaftliche Dreiteilung (die ja noch aus der Kaiserzeit stammte) dieses endlich aufgegeben und damit auch international anerkannte Bildungserkenntnisse anerkannt. Längeres gemeinsames Lernen hilft allen Kindern sich besser zu entwicklen.“ Aber auch die frühkindliche Förderung und die schulische Ganztagsbetreuung liegen Blanke am Herzen: „Mir geht es nicht um Aufbewahrung oder, dass Eltern beide arbeiten können. Alle Kinder sollten diese Möglichkeit - an gestaltetem schulischen Ganztag teilzunehmen - haben, auch wenn deren Eltern nicht beide arbeiten.“

Das Elterngeld der CSU hält er in diesem Zusammenhang für ein fatales Signal in die komplett falsche Richtung. Er würde das Geld lieber in den qualitätsvollen Ausbau von Kindergärten und ganztägiger Schulbetreuung stecken. Sein Credo: „Kinder brauchen einfach eine starke Lobby“.

Andreas Blanke (l.) traf sich mit dem NA zum Plaudern. Danach fuhr der grüne MdL- Kandidat direkt zum Wahlkampftermin mit NRW-Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann ins Dinslakener Dachstudio.
Andreas Blanke mit Sylvia Löhrmann im Dinslakener Dachstudio. Foto: Heinz Kunkel.
Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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